Begleitet...





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Persönliche und gemeinschaftliche Entscheidung
Die traditionellen Formen des Glaubenslebens, die auf aufrichtige und natürliche Weise durch Bräuche und Unterweisungen innerhalb der Familie weitergegeben werden, müssen zu einer persönliche und gemeinschaftlichen Entscheidung heranreifen. Diese Ausbildung ist besonders für die Jugendlichen notwendig, die - wenn sie nach dem Empfang die Sakramente der Initiation aufhören, regelmässig die kirchliche Gemeinschaft zu besuchen - mit einer Gesellschaft konfrontiert werden, die durch einen wachsenden kulturellen und religiösen Pluralismus geprägt ist. Darüber hinaus stehen sie manchmal sehr allein und beinahe desorientiert Denkrichtungen gegenüber, denen zufolge der Mensch, ohne Gott nötig zu haben oder sogar gegen Gott, durch technologische, politische und wirtschaftliche Macht seine Vollendung erreicht. Daher ist es notwendig, die Jugendlichen zu begleiten und sie mit Begeisterung einzuladen, damit sie wieder in die kirchliche Gemeinschaft integriert werden und als grundlegende Forderung der Nachfolge Christi die Verpflichtung übernehmen, die Gesellschaft umzugestalten.
Ad-limina-Besuch der Bischöfe aus Mexiko, 8. September 2005



Geduld, Unterscheidungsvermögen, Realismus
Wir müssen einerseits, wie ich schon sagte, die Provokation der Jugend annehmen, aber wir müssen unsererseits die Jugend zur Geduld erziehen - ohne Geduld gibt es kein Finden -, zu Unterscheidungsvermögen, zu einem gesunden Realismus, zur Fähigkeit der Endgültigkeit. Mir hat einer der Staatspräsidenten, die mich in letzter Zeit besucht haben, gesagt, was ihn am meisten beunruhige, sei die verbreitete Unfähigkeit, endgültige Entscheidungen zu treffen, in der Meinung, man gebe dann seine Freiheit preis. In Wirklichkeit wird der Mensch erst frei, wenn er sich gebunden hat, wenn er eine Wurzel gefunden hat, dann kann Reifen und Wachstum geschehen. Erziehen zu Geduld, Unterscheidungsvermögen, Realismus, jedoch ohne falsche Kompromisse, um das Evangelium nicht zu verwässern.
Köln, Begegnung mit den deutschen Bischöfen, 21. August 2005



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Pastoral für die jungen Menschen
Eine wichtige Aufgabe ist heute auch die Pastoral für die jungen Menschen, die uns mit ihren Fragen und Sorgen wie auch mit der Freude ihres Glaubens stets ein Ansporn sind in unserem Dienst. Viele von ihnen unterliegen dem Irrtum, ihre Freiheit zu verlieren, wenn sie sich zu etwas verpflichten oder definitive Entscheidungen treffen. Man muss sie daran erinnern, dass der Mensch vielmehr dann frei wird, wenn er sich bedingungslos der Wahrheit und dem Guten verpflichtet. Nur so können sie dem Leben Sinn verleihen und etwas Grosses und Beständiges aufbauen, wenn sie Jesus in den Mittelpunkt ihrer Existenz stellen.
"Ad-limina"-Besuch der Bischöfe Mexikos, 29. September 2005



Hilfe, um Berufung zu finden
Wie ihr wisst, hatte ich unlängst die Freude, mit einer grossen Schar junger Menschen aus aller Welt den Weltjugendtag zu feiern. In euren Ländern, wo etwa die Hälfte der Bevölkerung jünger als zwanzig Jahre ist, habt auch ihr häufig Gelegenheit, die Vitalität und die Begeisterungsfähigkeit der neuen Generation zu nutzen. Mit ihren Idealen, ihrer Energie und ihrem Verlangen, sich für alles Gute und Wahre tatkräftig einzusetzen, muss den jungen Menschen geholfen werden zu erkennen, dass die Freundschaft mit Christus ihnen all das bietet, wonach sie suchen. Ermutigt sie, sich auf das Abenteuer der Jüngerschaft einzulassen, und helft ihnen, den Ruf Gottes, ihm im Priesteramt und im geweihten Leben zu dienen, zu erkennen und ihm hochherzig zu beantworten.
"Ad-limina"-Besuch der Bischöfe aus Äthiopien und Eritrea,16. Oktober 2005



Unterstützung der Glaubenserziehung
Man muss sicher auch die vielen positiven Erscheinungen sehen, die die Glaubenserziehung massgeblich unterstützen. So gibt es zahllose Jugendliche, die eine tiefe Sensibilität für die Nöte anderer, besonders der Armen, Kranken, Einsamen und Behinderten, erkennen lassen. Sie ergreifen deshalb verschiedene Initiativen, um den Bedürftigen Hilfe zu bringen. Es besteht auch ein echtes Interesse für Glaubensfragen und Religion, das Bedürfnis, sich mit den anderen in organisierten, aber auch informellen Gruppen zusammenzufinden, sowie das Verlangen nach Gotteserfahrung. Ein beredtes Zeugnis davon gibt die zahlreiche Beteiligung polnischer Jugendlicher an den Geistlichen übungen, an den europäischen Jugendtreffen und an den Weltjugendtagen. Das alles bildet eine gute Grundlage für die pastorale Sorge um die geistliche Entwicklung der Jugend.
"Ad-limina"-Besuch der polnischen Bischöfe, 26. November 2005



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Geistliche Bildung
Die Erziehung zum Glauben muss zuallererst in der Förderung des Guten im Menschen bestehen. Eine hervorragende erzieherische Gelegenheit bietet daher die Entwicklung des vom Geist des Evangeliums inspirierten Volontariats. Es würde sich vielleicht lohnen, in den Pfarreien oder an den Schulen Jugendgruppen der Caritas einzurichten. Bei den Aktivitäten der Kirche im Erziehungsbereich wäre es auch angebracht, auf das Interesse an den Glaubensfragen einzugehen und jede Initiative zu ergreifen, die dazu dient, die Kinder und Jugendlichen an die Freude am Beten zu gewöhnen. Eine grossartige Gelegenheit dafür sind die Geistlichen übungen, besonders wenn sie in vollkommener Stille gemacht werden; ebenso Einkehrtage für verschiedene Gruppen und auch die in den Pfarrgemeinden systematisch betriebenen Schulen des Gebets. Eine hervorragende Gelegenheit dafür sind die Geistlichen übungen in der Schule im Advent oder in der Fastenzeit. Man muss sich auch um die Errichtung von Exerzitienhäusern und anderen Stätten für Gebet und Sammlung bemühen, damit es ungeachtet der materiellen Kosten tatsächlich Zentren für die geistliche Ausbildung gibt, die all jenen zugänglich sind, die einen tieferen Kontakt mit Gott suchen.
"Ad-limina"-Besuch der polnischen Bischöfe, 26. November 2005



Nicht den Diskotheken überlassen
Es ist wichtig, dass man die Jugendlichen nicht den Diskotheken überlässt, sondern ihnen Aufgaben gibt, anhand derer sie sehen, dass sie gebraucht werden und merken, dass sie etwas Gutes tun können. Die jungen Menschen spüren den Antrieb, etwas Gutes für die Menschheit, für einen Menschen oder für eine Gruppe von Menschen zu tun, haben den Drang, sich zu engagieren, und finden auch die positive "Bahn" des Einsatzes, der christlichen Ethik. Sehr wichtig erscheint mir, dass die Jugendlichen wirklich Aufgaben haben, die ihnen zeigen, dass sie gebraucht werden, die sie auf den Weg eines positiven Dienstes der Hilfeleistung führen, die sich an der Liebe Christi zu den Menschen orientiert, so dass sie selbst nach den Quellen suchen, aus denen sie schöpfen können, um die Kraft zu finden, sich zu engagieren.
Begegnung mit Priestern aus der Diözese Albano, 31. August 2006



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Sehen, dass christliches Leben möglich ist
Es scheint mir sehr wichtig zu sein, das die Jugendlichen Menschen finden – sowohl ihres Alters wie auch reifere -, an denen sie sehen können, dass christliches Leben heute möglich und auch vernünftig und realisierbar ist. Es scheint mir, dass es an allen beiden letzten Elementen Zweifel gibt; an der Realisierbarkeit, weil die anderen Wege von der christlichen Lebensweise sehr weit entfernt sind, und an der Vernünftigkeit, weil es auf den ersten Blick den Anschein hat, dass uns die Wissenschaft völlig andere Dinge sagt und sich daher kein vernünftiger Zugang zum Glauben öffnen kann, der zeigen würde, dass der Glaube durchaus mit unserer Zeit und mit der Vernunft im Einklang steht.
Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom, 22. Februar 2007



Der Heilige Geist hat euch hierher geführt!
Ihr seid aus tausend verschiedenen Gründen an diesen Ort friedlicher, wahrer und freudiger Begegnung gekommen: Einige sind gekommen, weil sie einer Gruppe angehören, andere, weil sie von Freunden eingeladen wurden, einige aus tiefer Überzeugung, andere mit Zweifel im Herzen, wieder andere einfach aus Neugier... Welcher Grund auch immer euch hierher geführt haben mag, ich kann euch sagen, dass es - auch wenn es Mut erfordert, dies zu sagen - der Heiligen Geist war, der uns hier versammelt hat. Ja, genauso ist es: Hierher hat euch der Heilige Geist geleitet; hierher seid ihr mit euren Zweifeln und euren Gewissheiten, mit euren Freuden und euren Sorgen gekommen. Jetzt liegt es an uns allen, an euch allen, das Herz zu öffnen und alles Jesus darzubringen.
Ansprache bei der Vigil am Internationalen Jugendtreffen im Loreto, 1. September 2007



Vertrauensvolle Hingabe an Christus
Sagt ihm: Hier bin ich. Gewiss bin ich noch nicht so, wie du mich haben möchtest. Ich schaffe es nicht einmal, mich selbst bis auf den letzten Grund zu verstehen, aber mit deiner Hilfe bin ich bereit, dir zu folgen. Herr Jesus, heute abend möchte ich mit dir sprechen, indem ich mir die innere Haltung und die vertrauensvolle Hingabe jener jungen Frau zu eigen mache, die vor mehr als zweitausend Jahren zum Vater, der sie erwählte, deine Mutter zu sein, ihr "Ja" sagte. Der Vater erwählte sie, weil sie fügsam war und gehorsam gegenüber seinem Willen. Wie sie, wie die kleine Maria, möge jeder von euch, liebe junge Freunde, mit Glauben zu Gott sagen: Hier bin ich ,"mir geschehe, wie du es gesagt hast"!
Ansprache bei der Vigil am Internationalen Jugendtreffen im Loreto, 1. September 2007


Christus kann die tiefsten Wünsche erfüllen
Habt keine Furcht, Christus kann die tiefsten Wünsche eures Herzens erfüllen! Gibt es etwa Träume, die unerfüllbar sind, wenn der Geist Gottes sie hervorruft und sie im Herzen wachsen lässt? Kann irgend etwas unsere Begeisterung aufhalten, wenn wir mit Christus vereint sind? Nichts und niemand, würde der Apostel Paulus sagen, kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserm Herrn (vgl. Röm 8,35-39).
Ansprache bei der Vigil am Internationalen Jugendtreffen im Loreto, 1. September 2007




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Mit Gott grosse Dinge vollbringen...
Jeder von euch [Jugendlichen] kann, wenn er mit Christus vereint bleibt, grosse Dinge vollbringen. Daher, liebe Freunde, dürft ihr keine Angst haben, mit offenen Augen von grossen und guten Vorhaben zu träumen, und ihr dürft euch nicht durch Schwierigkeiten entmutigen lassen. Christus hat Vertauen in euch und wünscht, dass ihr jeden eurer edelsten und höchsten Träume vom wahren Glück verwirklichen könnt. Nichts ist unmöglich für den, der auf Gott vertraut und der sich Gott anvertraut.
Ansprache bei der Vigil am Internationalen Jugendtreffen im Loreto, 1. September 2007



Botschaft an die jungen Migranten
Liebe junge Migranten, bereitet Euch auch darauf vor, zusammen mit den Jugendlichen Eures Alters eine gerechtere und brüderlichere Gesellschaft aufzubauen, indem Ihr gewissenhaft und ernst den Pflichten gegenüber Euren Familien und dem Staat nachkommt. Respektiert die Gesetze und lasst Euch niemals von Hass und Gewalttätigkeit hinreissen. Versucht statt dessen schon von jetzt an Protagonisten in einer Welt zu sein, in der Verständnis und Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden herrschen. Besonders Euch, junge Gläubige, ersuche ich, Nutzen aus der Zeit des Studiums zu ziehen, um in der Kenntnis Christi und in der Liebe zu ihm zu wachsen. Christus will, dass Ihr seine wahren Freunde seid, und darum ist es erforderlich, dass Ihr im Gebet und im fügsamen Hören seines Wortes eine innige Beziehung zu ihm pflegt. Er möchte, dass Ihr seine Zeugen seid, und deshalb müsst Ihr Euch darum Bemühen, das Evangelium mutig zu leben, indem Ihr es in konkreten Gesten der Liebe zu Gott und des grosszügigen Dienstes an den Brüdern und Schwestern übersetzt.
Die Kirche braucht auch Euch und zählt auf Eure Unterstützung. Im aktuellen Kontext der Evangelisierung könnt Ihr eine ausserordentlich wünschenswerte Rolle übernehmen. Da Ihr aus verschiedenen Kulturen stammt, aber in der Zugehörigkeit zu der einzigen Kirche Christi geeint seid, könnt Ihr beweisen, dass das Evangelium lebendig ist und sich für jede Situation eignet; es ist eine alte und immer wieder neue Botschaft; Wort der Hoffnung und der Erlösung für die Menschen aller Rassen und aller Kulturen, jeden Alters und jedes Zeitalters.
Ich stelle jeden einzelnen von Euch, Eure Familien und all jene, die auf unterschiedliche Art im weiten Feld der jungen Migranten tätig sind, die Freiwilligen und die Seelsorger, die euch mit ihrer steten Bereitschaft und ihrer freundschaftlichen Unterstützung zur Seite stehen, unter den Schutz Marias, der Mutter der gesamten Menschheit, und des heiligen Josefs, ihres keuschen Bräutigams, die beide als Flüchtlinge mit Jesus in Ägypten waren. Der Herr sei immer mit Euch und mit Euren Familien, damit Ihr gemeinsam die Hindernisse und die materiellen und spirituellen Schwierigkeiten, denen Ihr auf Eurem Weg begegnet, überwinden könnt. Ich begleite diese meine Wünsche mit einem besonderen apostolischen Segen für jeden einzelnen von Euch und für alle Menschen, die Euch lieb sind.
Botschaft zum 94. Welttag der Migranten und Flüchtlinge, 13. Januar 2008



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Ihr seid nie allein
Es liegt an euch [Jugendliche und Kinder], dieses Erbe zu erneuern und weiterzuentwickeln und es von den vielen Lügen und Makeln zu befreien, die es oft unkenntlich machen und die in euch Misstrauen und Enttäuschung hervorrufen. Ihr sollt jedoch wissen, dass ihr auf diesem nicht einfachen Weg niemals allein seid: nicht nur eure Eltern, Lehrer, Priester, Freunde und Ausbilder sind bei euch, sondern vor allem jener Gott, der uns geschaffen hat und der in unseren Herzen verborgene Gast ist. Er erleuchtet von innen her unsern Verstand; er richtet unsere Freiheit, die wir oft als schwach und unbeständig erfahren auf das Gute aus; er ist die wahre Hoffnung und die feste Grundlage unseres Lebens. Vor allem ihm können wir vertrauen.
Ansprache bei der Audienz zur Übergabe des "Schreibens über die dringende Aufgabe der Erziehung", 23. Februar 2008



Als treue Christen leben
Denkt immer daran, dass ihr "Tempel des Heiligen Geistes" seid. Lasst ihn in euch wohnen und folgt gehorsam seinen Weisungen, damit ihr zum Aufau der Kirche beitragt (vgl.1Kor 12,7) und unterscheidet, welche Art von Berufung der Herr an euch ergehen lässt. Die Welt braucht auch heute Priester, geweihte Männer und Frauen, christliche Ehepaare. Seid grossmütig, wenn ihr auf die Berufung zu einem dieser Wege antwortet, lasst euch durch das Beichtsakrament und die Praxis der geistlichen Begleitung auf eurem Weg als treue Christen helfen. Bemüht euch insbesondere, Jesus, dem Herrn, euer Herz zu öffnen, um ohne Vorbehalte euer "Ja" zu ihm zu sagen.
Predigt beim Bussgottesdienst mit der Jugend von Rom, 13. März 2008



Der Papst hat vertrauen in die Jugend
Die katholische Schule ist ein wichtiger Ort der Glaubensverkündigung durch das von den Erziehern gegebene Lebenszeugnis, durch die Entdeckung der Botschaft des Evangeliums oder durch die im Kreis der Erziehungsgemeinschaft erlebten Gottesdienste. Lasst die jungen Menschen [...] wissen, dass der Papst Vertrauen in sie hat, dass er um ihre Hochherzigkeit und ihren Wunsch nach einem gelungenen Leben weiss, dass Christus sie zu einem immer schöneren Leben bestimmt, wenn sie daran denken, dass er allein träger der wahren Botschaft vom Glück ist und dem Leben seinen ganzen Sinn gibt. Ja, eure Jugendlichen sind für mich Grund zur Freude und Hoffnung. Ein Land, das sich entwickeln will, eine Kirche, die dynamischer sein will, müssen ihre Anstrengungen zuerst auf die Jugend konzentrieren. Eure Aufgabe ist es auch, die Bildung der erwachsenen Laien zu fördern, damit sie ihren christlichen Auftrag in der Welt und in der Kirche immer besser erfüllen können.
"Ad-limina"-Besuch der Bischöfe von Haiti, 13. März 2008



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Gut beten lehren
Das Gebet selbst - in den katholischen Familien begonnen, von christlichen Bildungsprogrammen genährt, durch die Gnade der Sakramente gefestigt - ist das wichtigste Mittel um den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen. In dem Mass, in dem wir die Jugendlichen lehren zu beten, gut zu beten, arbeiten wir mit dem Ruf Gottes zusammen. Programme, Pläne und Projekte haben ihren Platz, aber das Erkennen einer Berufung ist vor allem, Frucht des innigen Dialogs zwischen dem Herrn und seinen Jüngern. Wenn junge Menschen fähig sind zu beten, dann werden sie sicher erkennen, wie sie dem Ruf Gottes folgen können.
Begegnung mit den Bischöfen der USA in Washington, 16. April 2008



Die Jugendlichen gut begleiten
Es wurde darauf hingewiesen, dass in vielen Jugendlichen heute ein wachsendes Streben nach Heiligkeit zu finden ist und dass, wenn auch in geringerer Zahl, diejenigen, die sich als Kandidaten melden, grossen Idealismus zeigen und Anlass zu berechtigter Hoffnung geben. Es ist wichtig, ihnen zuzuhören, ihre Erfahrungen zu verstehen und sie zu ermutigen, Gleichaltrigen zu helfen, den Bedarf an engagierten Priestern und Ordensleuten wie auch die Schönheit eines aufopferungsvoll dem Dienst am Herrn und an seiner Kirche gewidmeten Lebens zu erkennen. Meiner Ansicht nach wird von den Verantwortlichen für die Orientierung und Förderung der Berufungen viel verlangt. Mehr denn je muss den Priesteramtskandidaten heute eine gesunde geistige und menschliche Ausbildung geboten werden, die ihnen ermöglicht, nicht nur auf die konkreten Fragen und Bedürfnisse ihrer Zeitgenossen einzugehen, sondern auch in ihrer eigenen Bekehrung zu reifen und in lebenslänglicher Verpflichtung an der Berufung festzuhalten. Als Bischöfe seid ihr euch bewusst, welches Opfer ihr bringen müsst, wenn ihr gebeten werdet, einen eurer besten Priester für die Arbeit im Seminar freizustellen. Ich bitte euch, dieser Aufforderung für das wohl der ganzen Kirche hochherzig zu entsprechen.
Begegnung mit den Bischöfen der USA in Washington, 16. April 2008



Die Weite und Tiefe des Christentums neu entdecken
Manchmal sind wir versucht, uns in uns selber zu verschliessen, an der Kraft des Glanzes Christi zu zweifeln und den Horizont der Hoffnung einzuengen. Fasst Mut! Richtet euren Blick fest auf unsere Heiligen. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen von Gottes Gegenwart veranlassen uns dazu, die Weite und Tiefe des Christentums neu zu entdecken. Lasst zu, dass sich eure Phantasie frei in die grenzenlose Weite der Horizonte der christlichen Jüngerschaft erhebt. Manchmal werden wir als Menschen angesehen, die nur von Verboten sprechen. Nichts könnte der Wahrheit ferner stehen! Echte christliche Jüngerschaft zeichnet sich durch eine Sinn für das Staunen aus. Wir stehen vor dem Gott, den wir als Freund kennen und lieben, vor den Weiten seiner Schöpfung und der Schönheit unseres christlichen Glaubens.
Ansprache an die Jugendlichen und Seminaristen im New Yorker Priesterseminar "Saint Joseph", 19. April 2008



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Eine persönliche Beziehung zu Gott entwickeln
Das Wichtigste ist, dass ihr eine persönliche Beziehung zu Gott entwickelt. Diese Beziehung drückt sich im Gebet aus. Es liegt in Gottes eigenstem Wesen, dass er spricht, hört und antwortet. Tatsächlich ruft uns der hl. Paulus in Erinnerung: wir können und sollten "ohne Unterlass" beten (1Tess 5,17). Weit davon entfernt, uns in uns selbst zurückzuziehen oder uns den Höhen und Tiefen des Lebens zu entziehen, wenden wir uns durch das Gebet Gott und durch ihn einander zu, einschliesslich den Ausgegrenzten und denen, die anderen Wegen als dem Weg Gottes folgen (vgl. Spe salvi, 33). Wie die Heiligen uns auf so lebendige Weise lehren, wird das Gebet so zu praktizierter Hoffnung. Christus war ihr ständiger Gefährte, mit dem sie auf jedem Schritt ihres Weges in Dienst an den anderen gesprochen haben.
Ansprache an die Jugendlichen und Seminaristen im New Yorker Priesterseminar "Saint Joseph", 19. April 2008



Bleibt in Gemeinschaft mit euren Hirten
Geht, liebe Jugendliche, in alle Bereiche des Lebens, in eure Gemeinden in die schwierigsten Stadtviertel, auf die Strassen! Verkündet Christus, den Herrn, die Hoffnung der Welt! Je mehr sich der Mensch von Gott, seiner Quelle, entfernt, desto mehr verliert er sich selbst, das menschliche Zusammenleben wird schwierig, und die Gesellschaft löst sich auf. Bleibt untereinander vereint, helft einander, zu leben und im Glauben und im christlichen Leben zu wachsen, damit ihr mutige Zeugen des Herrn sein könnt! Bleibt vereint, aber zieht euch nicht zurück! Seid demütig, aber nicht ängstlich! Seid gutgläubig, aber nicht naiv! Seid nachdenklich, aber nicht kompliziert! Sucht mit allen das Gespräch aber seid ihr selbst! Bleibt in der Gemeinschaft mit euren Hirten: sie sind Diener des Evangeliums, der göttlichen Eucharistie, der göttlichen Vergebung, sie sind für euch Väter und Freunde, Gefährten eures Weges. Ihr braucht sie, und sie - wir alle - brauchen euch.
Ansprache bei der Begegnung mit den Jugendlichen in Genua, 18. Mai 2008



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Du kannst Jesus verstehen - vertrau ihm!
Er [Jesus] hat das Leben für uns hingegeben, für jeden von uns. Könnte er jemals euer Vertrauen verraten? Könnte er euch auf falsche Wege führen? Seine Wege sind die Wege des Lebens. Die zu den Weideplätzen der Seele führen, auch wenn sie in die Höhe führen und abenteuerlich sind. Es handelt sich um das geistige Leben, liebe Freunde, das zu pflegen ich euch auffordere. Jesus hat gesagt: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen" (Joh 15,5). Jesus verwendet keine Umschreibungen, er redet klar und deutlich. Alle verstehen ihn und treffen eine Entscheidung. Das Leben der Seele ist Begegnung mit ihm, dem konkreten Antlitz Gottes: es ist schweigendes und beharrliches Gebet, sakramentales Leben, meditiertes Evangelium, spirituelle Begleitung, von Herzen kommende Zugehörigkeit zur Kirche, zu euren kirchlichen Gemeinschaften.
Ansprache bei der Begegnung mit den Jugendlichen in Genua, 18. Mai 2008



Die Last die auf den Jungendliche liegt
Ich weiss insbesondere um die Last, die auf nicht wenigen von euch und auf eurer Zukunft liegt aufgrund des dramatischen Phänomens der Arbeitslosigkeit, [...]. Ebenso ist mir bekannt, dass ihr in eurem jungen Alter durch die Verlockung eines leicht verdienten Geldes, die Versuchung der Flucht in künstliche Paradiese und die Anziehungskraft verkehrter Formen materieller Befriedigung bedroht werdet. Geht nicht den Nachstellungen des Bösen ins Netz! Sucht vielmehr ein Leben, das reich ist an Werten, um eine gerechtere und zukunftsoffenere Gesellschaft ins Leben zu rufen! Lasst jene Begabungen Frucht bringen, die Gott euch in der Jugendzeit zuteil werden lässt: Stärke, Intelligenz, Mut, Enthusiasmus und Lebensfreude. Damit ausgerüstet könnt ihr in euch und in eurem Lebensumfeld Hoffnung verbreiten, indem ihr stets auf den göttliche Beistand zählt. Von euch und eurem Herzen hängt es ab, dass sich der Fortschritt in ein grösseres Gut für alle verwandelt. Und der Weg des Guten hat - wie ihr wisst eine Namen: Er heisst Liebe.
Ansprache bei der Begegnung mit den Einwohnern der Stadt Brindisi, 14. Juni 2008



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In Christus finden wir die Antworten
Vielen jungen Menschen fehlt es heute an Hoffnung. Sie sind voller Zweifel angesichts der Fragen sie sich in einer verwirrenden Welt immer dringender stellen, und oft sind sie unsicher, welchen Weg sie einschlagen sollen, um Antworten zu finden. Sie sehen Armut und Ungerechtigkeit und drängen darauf, Lösungen zu finden. Sie werden durch die Argumente derjenigen herausgefordert, welche die Existenz Gottes leugnen, und sie fragen sich, wie sie darauf antworten können. Sie sehen, dass der natürlichen Umwelt durch menschliche Habgier grossen Schaden zugefügt wird, und sie kämpfen dafür, Wege zu finden, um in grösserem Einklang mit der Natur sowie untereinander zu leben. Wo können wir nach Antworten suchen? Der Geist richtet uns auf den Weg aus, der zum Leben, zur Liebe und zur Wahrheit führt. Der Geist richtet uns auf Jesus Christus aus. Es gibt ein Wort, das dem hl. Augustinus zugeschrieben wird: "Wenn du jung bleiben willst, dann suche Christus". In ihm finden wir die Antworten, nach denen wir suchen, in ihm finden wir die Ziele, für die es sich wirklich zu leben lohnt, in ihm finden wir die Kraft, den Weg weiter zu verfolgen, der zu einer besseren Welt führen wird.
Videobotschaft anlässlich des XXIII. Weltjugendtags in Sydney, 4. Juli 2008



Den Mut haben heilig zu werden
Die Jugendlichen stehen heute vor einer verwirrenden Vielfalt an Lebensentscheidungen, so dass es für sie zuweilen schwierig ist zu wissen, wie sie ihren Idealismus und ihre Energie am besten lenken sollen. Der Geist ist es, der die Weisheit schenkt, den richtigen Weg zu erkennen, und den Mut, ihn zu beschreiten. Er krönt unsere armseligen Bemühungen mit seinen göttlichen Gaben, wie der Wind, der in die Segel bläst, das Schiff vorantreibt und um vieles übertrifft, was die Ruderer durch ihr mühevolles Rudern erreihen können. So ermöglicht der Geist es Männern und Frauen aller Länder und jeder Generation, heilig zu werden. Mögen die hier zum Weltjugendtag versammelten Jugendlichen durch das wirken des Geistes den Mut haben, heilig zu werden! Das ist es, was die Welt mehr als alles andere braucht.
Ansprache bei Begrüssungszeremonie in Sydney, 17. Juli 2008



Auf den Weg des Lebens zurückkehren
Viele von Euch [Jugendliche der Wiedereingliederungsgemeinschaft] haben wahrscheinlich persönlich erfahren, was jener junge Mann [Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32)] durchgemacht hat. Vielleicht habt Ihr Entscheidungen getroffen, die Ihr jetzt bereut, Entscheidungen, die Euch einen Weg geführt haben, der, so anziehend er damals erschien, euch nur tiefer in Elend und Verlassenheit führte. Die Entscheidung, Drogen und Alkohol zu missbrauchen, sich auf kriminelle oder selbstzerrstörerische Aktivitäten einzulassen, mag damals als ein Weg erschienen sein, der einen Ausweg aus einer schwierigen oder verworrenen Situation bot. Jetzt wisst Ihr, dass das nicht Leben, sondern Tod bringt. Ich möchte euren Mut anerkennen, dass Ihr Euch entschlossen habt, genauso wie der junge Mann im Gleichnis auf den Weg des Lebens zurückzukehren. Ihr habt Hilfe angenommen - von Freunden oder von der Familie, von dem Personal, das das "Alive"-Programm durchführt. Von Menschen, die zutiefst um euer Wohlergehen und euer Glück bemüht sind.
Ansprache an die Jugendlichen der Wiedereingliederungsgemeinschaft der Universität "Notre Dame", 18. Juli 2008



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Die Gaben des Heilige Geistes rüsten uns zur Einheit
Die Geistesgaben, die in uns wirken, geben unserem Zeugnis Richtung und Klarheit. Auf Einheit ausgerichtet, binden uns die Gaben des Geistes enger an den ganzen Leib Christi (vgl. Lumen gentium, 11) und rüsten uns besser aus für den Aufbau der Kirche, damit wir der Welt dienen können (vgl. Eph 4,13). Sie rufen uns zu einer aktiven und frohen Teilnahem am Leben der Kirche: in Pfarreien und kirchlichen Bewegungen, im Religionsunterricht in den Schulen, in der Universitätsseelsorge und in anderen Katholischen Organisationen. Ja, die Kirche muss wachsen in der Einheit, muss gestärkt werden in Heiligkeit, muss verjüngt werden, muss ständig erneuert werden (vgl. Lumen gentium, 4). Aber nach welchen Kriterien? Nach denen des Heiligen Geistes!
Ansprache bei Gebetsvigil in Sydney, 19. Juli 2008



Von innen her verwandelt werden
Lasst euch von seinen [des Heiligen Geistes]Gaben formen! Ebenso wie die Kirche, die mit der ganzen Menschheit auf der gleichen Reise unterwegs ist, seid auch Ihr gerufen, die Gaben des Geistes inmitten der Aufs uns Abs eures Alltagslebens zur Geltung zu bringen. Lasst Euren Glauben reifen in Studium, Arbeit, Sport, Musik und Kunst. Lasst ihn Unterstützung finden durch das Gebet und Nahrung durch die Sakramente und so Quelle der Inspiration und Hilfe für die Menschen in eurer Umgebung sein. Und schliesslich, das Leben dreht sich nicht um das Anhäufen von Gütern. Es ist weit mehr als Erfolg. Wirklich leben bedeutet, von innen her verwandelt zu werden, offen zu sein für die Energie der Liebe Gottes.
Ansprache bei Gebetsvigil in Sydney, 19. Juli 2008



Keiner von euch ist Gott gleichgültig
Liebe Freunde, die ihr heute morgen rund um das Weltjugendtagskreuz versammelt hier zugegen seid, als Maria den Besuch des Engels empfing, war sie eine Jugendliche von Nazaret, die das einfache und tapfere Leben der Frauen ihres Ortes führte. Und wenn sich der Blick Gottes in besonderer Weise auf sie richtete und er sein Vertrauen auf sie setzte, dann will Euch Maria damit erneut sagen, dass keiner von euch Gott gleichgültig ist. Er richtet seinen liebenden Blick auf jeden von Euch und ruft Euch zu einem glücklichen und sinnerfüllten Leben.
Predigt bei der Eucharistiefeier in Lourdes, 14. September 2008



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Antwortet grosszügig dem Herrn!
Lasst Euch von den Schwierigkeiten nicht entmutigen! Maria erschrak, als ihr der Engel verkündete, dass sie die Mutter des Erlösers werden sollte. Sie spürte, wie schwach sie angesichts der Allmacht Gottes war. Dennoch hat sie ohne zu zögern „Ja“ gesagt. Und dank ihres „Ja“ ist das Heil in diese Welt gekommen und hat die Geschichte der Menschheit verändert. Auch Ihr, liebe Jugendliche, fürchtet Euch nicht, „Ja“ zu sagen zum Ruf des Herrn, wenn er Euch einlädt, ihm nachzufolgen, antwortet grosszügig dem Herrn! Er allein kann die tiefsten Sehnsüchte Eures Herzens stillen.
Predigt bei der Eucharistiefeier in Lourdes, 14. September 2008