Demut
Die Haltung der Demut
Ich möchte [...] die Haltung und den Stil unterstreichen, mit dem derjenige arbeitet und sich müht, der seine Hoffnung vor allem auf Gott setzt. Das ist an erster Stelle eine Haltung der Demut, die nicht immer erfolgreich oder imstande sein will, jedes Problem aus eigener Kraft zu lösen. Aber aus dem gleichen Grund ist es auch eine Haltung grossen Vertrauens, der Hartnäckigkeit und des Mutes: denn der Gläubige weiss, dass trotz der Schwierigkeiten und Niederlagen sein Leben, sein Wirken und die Geschichte insgesamt in der unzerstörbaren Macht der Liebe Gottes bewahrt werden, dass sie deshalb nie frucht- und sinnlos sind.
Ansprache bei der Eröffnung des Pastoralkongresses der Diözese Rom, 9. Juni 2008
Nicht der Stolz, sondern die Demut
Aber diese von Stolz geleitete Unternehmung [der Turmbau von Babel] endete in der Selbstzerstörung: nicht so gelangt man zum Himmel, zum wahren Glück, zu Gott. Die Haltung des Gottessohnes ist das genaue Gegenteil: nicht der Stolz, sondern die Demut. Die Verwirklichung der Liebe ist, und die Liebe ist göttlich, die Initiative der Erniedrigung, der radikalen Demut Christi, mit der er dem menschlichen Stolz widerspricht, ist in Wirklichkeit Ausdruck der göttlichen Liebe; ihr folgt jene Erhöhung in den Himmel, zu der uns Gott mit seiner Liebe zieht.
Generalaudienz, 22. Oktober 2008
An Christi Demut teilhaben
Christus ist die Zusammenfassung von allem, er verbindet alles und führt uns zu Gott. Und er versetzt uns damit in eine Bewegung des Herabstiegs und des Aufstiegs, indem er uns einlädt, an seiner Demut teilzuhaben, das heisst an seiner Liebe zum Nächsten, um so auch an seiner Verherrlichung teilzuhaben, indem wir mit ihm Söhne im Sohn werden. Bitten wir darum, dass der Herr uns helfe, uns seiner Demut, seiner Liebe anzugleichen, um so an seiner Vergöttlichung Anteil zu haben.
Generalaudienz, 22. Oktober 2008