Exerzitien
Lernen still zu werden
Das erweist sich auch für uns heute als wichtig, auch wenn wir keine Mönche sind: zu lernen, still zu werden, um die Stimme Gottes zu hören, sozusagen ein "Gesprächszimmer" zu suchen, wo Gott mit uns spricht: das Wort Gottes im Gebet und in der Betrachtung zu lernen ist der Weg des Lebens.
Generalaudienz, 9. September 2009
Den Kontakt halten
In unseren Schwierigkeiten, Problemen und Versuchungen dürfen wir nicht bloss eine theoretische Überlegung anstellen - woher kommen sie? -, sondern müssen positiv reagieren: den Herrn anrufen, den lebendigen Kontakt zum Herrn halten. Ja, wir müssen laut den Namen Jesu rufen: "Jesus, hilf mir!" Und wir sind gewiss, dass er uns hört, weil er dem nahe ist, der ihn sucht. Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern laufen wir mit Eifer [...], dann werden auch wir das Ziel des Lebens, Jesus, den Herrn, erreichen.
Generalaudienz, 8. Februar 2006
Sich mit Ihm vergleichen
Jesus Christus, der Sohn Gottes, den der Vater der Menschheit geschenkt hat, um sein von der Sünde verunstaltetes Ebenbild wiederherzustellen, ist also der vollkommene Mensch, an dem sich der wahre Humanismus misst. Mit Ihm muss jeder Mensch sich vergleichen und zu Ihm hin muss er mit Hilfe der Gnade mit ganzem Herzen, mit allen Gedanken und mit allen Kräften streben, um seine Existenz zur Vollkommenheit zu bringen und mit Freude und Begeisterung eine Antwort zu geben auf die höchste Berufung, die in sein Herz geschrieben ist.
Botschaft an die Teilnehmer der X. öffentlichen Sitzung der Päpstlichen Akademien, 5. November 2005
Der Wert der geistlichen Exerzitien
Deshalb ist es der Mühe wert daran zu erinnern, dass die "Exerzitien" eine geistliche Erfahrung mit eigenem und besonderem Charakter sind, den ihr in Worten zusammenfasst, die ich gern in Erinnerung rufen möchte: "Eine intensive Erfahrung Gottes, hervorgerufen durch das hören seines Wortes, verstanden und aufgenommen im persönlichen Leben unter dem Wirken des Heilige Geistes, der in einer Atmosphäre der Stille, des Gebets und durch die Vermittlung eines geistlichen Führers die Fähigkeit zur Unterscheidung im Bezug auf die Läuterung des Herzens, die Umkehr des Lebens, die Nachfolge Christi für die Erfüllung der eigenen Sendung in der Kirche und Welt verleiht".
Neben anderen auch lobenswerten Formen der geistlichen Einkehr ist es gut, dass die Teilnahmen an den geistlichen Übungen nicht nachlässt, die von vollständiger und tiefer Stille gekennzeichnet sind, die die persönliche und gemeinschaftlichen Begegnung mit Gott und die Kontemplation des Antlitzes Christi fördert.
Ansprache für die Italienische Vereinigung für Exerzitien, 9. Februar 2008
Exerzitien erneuern den Wert und die Freude am Gebet
Ein guter Exerzitienkurs trägt dazu bei, dass in den Teilnehmern die Freude und der Geschmack an der Liturgie erneuert wird, insbesondere an einem würdevollen Stundengebet und an der Eucharistie; er hilft, die Bedeutung des Busssakraments, von dem der Weg der Umkehr ausgeht und das ein Geschenk der Versöhnung ist, sowie den Wert und die Bedeutung der eucharistischen Anbetung wieder zu entdecken. Während der Exerzitien ist es auch möglich, den wahren und vollen Sinn des Rosenkranzgebets und der Kreuzwegandacht zu erfahren.
Ansprache für die Italienische Vereinigung für Exerzitien, 9. Februar 2008
Eine besonders wertvolle Methode, Gott zu suchen und zu finden
In unserer heutigen Zeit, wo das verwirrende Durcheinander und die massenhafte Fülle von Nachrichten, die Schnelligkeit der Veränderungen von Situationen es unseren Zeitgenossen besonders schwer macht, ihr Leben zu ordnen und mit Entschlossenheit und Freude auf den Ruf zu antworten, mit dem sich der Herr an jeden von uns wendet, stellen die Geistlichen Übungen einen Weg und eine besonders wertvolle Methode dar, damit wir in uns und in allen Dingen Gott suchen und finden, um seinen Willen kennenzulernen und tätig zu vollziehen.
Ansprache an die Teilnehmer an der 35. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu, 21. Februar 2008
Das Gebet des Hl. Ignatius
Ich [...] verbinde mich mit euch in dem Gebet, das uns der hl. Ignatius in den Exerzitien gelehrt hat - ein Gebet, das mir immer zu gross scheint, so dass ich es fast nicht zu sprechen wage, und das wir uns dennoch immer wieder vornehmen sollten: " Nimm, Herr, und empfange meine ganze Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen ganzen Willen, meine ganze Habe und meinen Besitz; du hast es mir gegeben, dir, Herr, gebe ich es zurück; alles ist dein, verfüge nach deinem ganzen Willen; gib mir deine Liebe und Gnade, das ist mir genug" (Geistliche Übungen, 234).
Ansprache an die Teilnehmer an der 35. Generalkongregation der Gesellschaft Jesu, 21. Februar 2008