Gegenwart
Gegenwart Gottes
Jesus wohnt im Grund unseres Herzens. Die Beziehung zu ihm ist gegenwärtig und bleibt gegenwärtig, auch wenn wir entsprechend unseren beruflichen Pflichten reden und handeln. Deshalb ist im Gebet in unserem Herzen die innere Gegenwart der Beziehung zu Gott gegeben, die immer wieder auch klar zum Gebet wird.
Predigt bei der Aschermittwochsliturgie, 25. Februar 2009
In Gottes Gegenwart leben
Das schliesslich ist die Berufung der Christen: Auferweckt mit Christus, sind sie durch den Tod hindurchgegangen, und nun ist ihr Leben mit Christus verborgen in Gott (vgl. Kol 3,1-2). Um diese "neue" Existenz mit Gott leben zu können, ist es unverzichtbar, sich vom Wort Gottes zu nähren. Nur so können wir wirklich mit Gott verbunden bleiben, in seiner Gegenwart leben, wenn wir im Dialog mit ihm sind. Jesus sagt dies in aller Deutlichkeit, wenn er auf die erste der drei Versuchungen in der Wüste antwortet und aus dem Buch Deuteronomium zitiert: "Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt" (Mt 4,4; vgl. Dtn 8,3).
Predigt bei der Aschermittwochsliturgie, 25. Februar 2009
Gott kennenlernen
Gott zu sehen, sich auf Gott auszurichten, Gott kennenzulernen, den Willen Gottes kennenzulernen, sich in den Willen Gottes zu fügen, also in die Liebe Gottes, bedeutet also, immer mehr in den Raum der Wahrheit einzutreten, und dieser Weg der Erkenntnis Gottes, der Liebesbeziehung zu Gott, ist das ausserordentliche Abenteuer unseres christlichen Lebens, denn wir kennen in Christus das Antlitz Gottes - das Antlitz Gottes, der uns liebt bis zum Kreuz, bis zur Selbsthingabe.
"Lectio divina" beim Besuch im Römischen Priesterseminar, 20. Februar 2009
Jesus schenkt uns seine liebevolle Gegenwart
In der Tiefe unseres Schmerzes, unseres eigenen Aufbegehrens, schenkt Christus uns seine liebevolle Gegenwart, auch wenn es für uns schwer ist zu verstehen, dass er an unserer Seite ist. Erst der endgültige Sieg des Herrn wird uns die letztendliche Bedeutung unserer Prüfungen offenbaren.
Ansprache bei der Begegnung mit den Kranken im "Centre Cardinal Léger" in Yaoundé, 19. März 2009
Geheimnis der Gegenwart Gottes
Keinem Besucher Bethlehems kann entgehen, dass das Grosse Tor, das in das Haus Gottes führt, im Laufe der Jahrhunderte immer enger geworden ist. Lasst uns heute darum beten, dass das Tor, das in das Geheimnis der Gegenwart Gottes unter den Menschen, zum Tempel unserer Gemeinschaft in seiner Liebe und zum Vorgeschmack auf eine Welt immerwährenden Friedens und ewiger Freude führt, durch Gottes Gnade und unseren Einsatz sich immer weiter öffnen möge, um jedes menschliche Herz willkommen zu heissen , zu erneuern und zu verwandeln.
Predigt bei der Heiligen Messe auf dem Krippenplatz im Betlehem, 13. Mai 2009
Sein Reich komme
Sein Reich kommt. [...] Dieses Reich geht durch das Kreuz hindurch. Weil er sich ganz gibt, kann er als Auferstandener allen gehören und allen gegenwärtig werden. In der heiligen Eucharistie empfangen wir die Frucht des gestorbenen Weizenkorns, die Brotvermehrung, die bis ans Ende der Welt und aller Zeiten reicht.
Predigt bei der Eucharistiefeier am Palmsonntag, 5. April 2009
Augen haben für alles Wahre und Gute
Wir bitten darum, dass nicht durch die Augen das Böse in uns eintritt und unser Sein von ihnen her verfälscht und beschmutzt. Wir wollen aber vor allem darum bitten, dass wir Augen haben für alles Wahre, Helle, Gute; dass wir sehend werden für die Gegenwart Gottes in der Welt. Dass wir mit Augen der Liebe, mit Jesu Augen in die Welt schauen und so die Brüder und Schwestern erkennen, die unser bedürfen, die auf unser Wort und unsere Tat warten.
Predigt bei der Heiligen Messe "in Coena Domini" am Gründonnerstag, 9. April 2009
Lebendige Gegenwart
"Ich bin erstanden und bin immer bei dir." Diese Zusicherung Jesu verwirklicht sich vor allem in der Eucharistie; in jeder Eucharistiefeier erfahren die Kirche und alle ihre Glieder seine lebendige Gegenwart und erfreuen sich des ganzen Reichtums seiner Liebe. Im Sakrament der Eucharistie ist der auferstandene Herr gegenwärtig und reinigt uns voll Barmherzigkeit von unserer Schuld; er nährt uns geistlich und verleiht uns Kraft, im den harten Prüfung des Lebens standzuhalten und gegen die Sünde und das Böse zu kämpfen. Er ist der sicherere Halt auf unserer Pilgerreise zur ewigen Wohnstatt im Himmel.
Regina Caeli am Ostermontag, 13. April 2009
Anwesenheit Gottes
Das erste und wesentliche Gut, dessen der Mensch bedarf, ist die Nähe Gottes selbst. Das Reich Gottes, von dem im heutigen Evangelium geredet wird, ist nicht etwas neben Gott, irgendein Zustand der Welt - es ist ganz einfach die Anwesenheit Gottes selbst, die die wahrhaft heilende Kraft ist.
Predigt bei der Bischofsweihe am Fest Mariä Namen, 12. September 2009
Gott ist in dir und bei dir
Gott ist mit dem Glauben nahe, er ist in deinem Herzen, und durch das Bekenntnis ist er in deinem Mund. Er ist in dir und bei dir. Jesus Christus schenkt uns in seiner Anwesenheit wirklich das Wort des Lebens. So tritt er im Glauben in unser Herz ein. Er wohnt in unserem Herzen, und im Bekenntnis tragen wir die Wirklichkeit des Herrn in die Welt, in unsere Zeit.
Ansprache bei der 1. Generalkongregation der Bischofssynode für Afrika, 5. Oktober 2009
Zeit für Gott haben
Er [Gott] tritt in mein Leben ein und will sich an mich wenden. Im täglichen Leben machen wir alle die Erfahrung, wenig Zeit für den Herrn und wenig Zeit auch für uns zu haben. Am Ende ist man vom "Machen" völlig in Anspruch genommen. Ist es etwa nicht wahr, dass die Aktivität oft von uns Besitz ergreift, dass uns die Gesellschaft mit ihren vielfältigen Interessen oft völlig vereinnahmt? Widmet man Vergnügen und vielerlei Zerstreuungen etwa nicht viel Zeit? Manchmal "überwältigen" uns die Dinge. Der Advent, [...] lädt uns ein, still zu verweilen, um eine Gegenwart zu erfassen.
Predigt bei der Ersten Vesper zum ersten Adventsonntag, 28. November 2009
Zeichen der Aufmerksamkeit
[Der Advent] ist als eine Einladung zu verstehen, dass die einzelnen Ereignisse des Tages Hinweise sind, die Gott an uns richtet, Zeichen der Aufmerksamkeit, die er einem jeden von uns entgegenbringt. Wie oft lässt Gott uns etwas von seiner Liebe spüren! Sozusagen ein "inneres Tagebuch" über diese Liebe zu führen, wäre eine schöne und heilende Aufgabe für unsere Leben! Der Advent lädt uns ein und spornt uns an, über die Gegenwart des Herrn nachzudenken. Sollte die Gewissheit seiner Gegenwart uns nicht helfen, die Welt mit anderen Augen zu sehen? Sollte sie uns nicht helfen, unser ganzes Leben als "Besuch" zu betrachten, als eine Weise, wie er in jeder Situation zu uns kommen und uns nahen sein kann?
Predigt bei der Ersten Vesper zum ersten Adventsonntag, 28. November 2009
Erwartung und Gegenwart
Es gibt sehr verschiedene Weisen des Wartens. Wenn die Zeit nicht von einer sinnvollen Gegenwart erfüllt ist, dann droht das Warten unerträglich zu werden. Wenn man etwas erwartet, aber in diesem Augenblick gar nichts da ist, wenn also die Gegenwart leer bleibt, dann erscheint jeder Augenblick der vergeht, viel zu lang, und das Warten verwandelt sich in eine allzu schwere Last, weil die Zukunft vollkommen ungewiss ist. Wenn dagegen die Zeit sinnvoll ist und wir in jedem Augenblick etwas Besonderes und Wertvolles wahrnehmen, dann macht die Freude der Erwartung die Gegenwart kostbar.
Predigt bei der Ersten Vesper zum ersten Adventsonntag, 28. November 2009
Jesus ist Gegenwärtig
Er ist unter uns gegenwärtig und spricht auf vielerlei Weise zu uns: durch die Heilige Schrift, durch das Kirchenjahr, durch die Heiligen, durch die Ereignisse des täglichen Lebens, durch die ganze Schöpfung, die anders aussieht, wenn Christus dahinter steht, als wenn sie vom Nebel einer ungewissen Herkunft und einer ungewissen Zukunft verhangen ist. Wir können unsererseits das Wort an ihn richten, ihm das Leid darlegen, das uns quält, die Ungeduld, die Fragen, die aus unserm Herzen hervorkommen. Wir sind gewiss, dass er uns immer hört!
Predigt bei der Ersten Vesper zum ersten Adventsonntag, 28. November 2009
Keine sinnlose Zeit mehr
Wenn Jesus gegenwärtig ist, dann gibt es keine sinnlose und sinnleere Zeit mehr. Wenn er gegenwärtig ist, können wir auch dann weiter hoffen, wenn andere uns keine Unterstützung mehr gewähren können, wenn die Gegenwart mühsam wird.
Predigt bei der Ersten Vesper zum ersten Adventsonntag, 28. November 2009
Die Fähigkeit Gott zu begegnen
Manche Menschen sagen von sich, dass sie "religiös unmusikalisch" seien. Die Wahrnehmungsfähigkeit für Gott scheint wie eine Begabung, die einigen vorenthalten ist. Und in der Tat - die Art unseres Denkens und Handelns, der Denkstil der heutigen Welt, unsere ganzen Erlebnisfelder sind geeignet, den Sinn für Gott abzustumpfen, uns für ihn "unmusikalisch" zu machen. Und doch ist in jeder Seele verborgen oder offen das Warten auf Gott da, die Fähigkeit, ihm zu begegnen.
Predigt zur Christmette, 24. Dezember 2009
Wach werden für Gott
Um diese Wachheit, dieses Erwachen für das Eigentliche wollen wir beten, für uns selbst und für die anderen. Für die scheinbar "unmusikalischen" [für Gott], in denen doch die Sehnsucht lebt, Gott möge sich zeigen.
Predigt zur Christmette, 24. Dezember 2009
Das Bewusstsein für die Gegenwart Gottes
Wenn das Bewusstsein für die Gegenwart und die Wirklichkeit Gottes verloren geht, dann "verflacht" alles und wird auf eine einzige Dimension reduziert. Alles wird auf die materielle Ebene "niedergedrückt". Wenn alles nur unter dem Aspekt seiner Nützlichkeit betrachtet wird, dann begreift man nicht mehr das Wesen dessen, was uns umgibt, und vor allem der Personen, denen wir begegnen. Wenn das Geheimnis Gottes verloren ist, dann schwindet auch das Geheimnis all dessen, was existiert: die Dinge und die Personen interessieren mich nur in dem Masse, in dem sie meine Bedürfnisse stillen, aber nicht in sich selbst.
Ansprache bei Begegnung mit den Jugendlichen in Cagliari, 7. September 2008
Durch das Wort ist Gott in uns
Wir müssen uns stets bewusst sein, dass das Wort Gottes die göttliche Gegenwart in jedem von uns gewährleistet, gemäss dem Wort des Herrn: "Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten, mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen" (Joh 14,23).
Ansprache an die neuernannten Bischöfe, 22. September 2008
Quelle der geistlichen Freude
Der Hl. Petrus […] fordert sie auf, trotzdem [mancherlei Leiden] "voller Freude" (1 Pertr 1,6) zu sein. Er merkt dazu an, dass Prüfungen notwendig sind, denn "so wird sich zeigen, dass [euer Glaube] wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird [eurem Glauben] Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi" (1 Petr 1,7). Er fordert sie dann zum zweiten Mal auf, froh zu sein, ja in "unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude" (V.8) zu jubeln. Der tiefe Grund für diese geistliche Freude ist die Liebe zu Jesus und die Gewissheit seiner unsichtbaren Gegenwart. Es ist Jesus selbst, der den Glauben und die Hoffnung der Gläubigen auch in den schwersten und härtesten Zeiten des Lebens unerschütterlich macht.
Predigt bei Gedenkmesse aus Anlass des 50. Todestages von Papst Pius XII.
Die Grösse unserer Berufung
Das ist die Grösse der Kirche und die Grösse unserer Berufung: Wir sind Tempel Gottes in der Welt, der Ort, wo Gott wirklich wohnt, und gleichzeitig sind wir Gemeinschaft, Familie Gottes, der die Liebe ist. Als Familie und Haus Gottes müssen wir in der Welt die Liebe Gottes verwirklichen und so mit der Kraft, die aus dem Glauben kommt, Ort und Zeichen seiner Gegenwart sein. Bitten wir den Herrn, dass er uns gewähre, immer mehr seine Kirche zu sein, sein Leib, der Ort der Gegenwart seiner Liebe in dieser unserer Welt und in unserer Geschichte.
Generalaudienz, 15. Oktober 2008
Gott ist gegenwärtig
Jedes Mal, wenn eine Messe gefeiert wird, jedes Mal, wenn Christus in seiner Kirche sakramental gegenwärtig wird, vollzieht sich das Werk unseres Heils. Die Eucharistie feiern bedeutet daher anzuerkennen, dass Gott allein imstande ist, in die Glückseligkeit in Fülle zu schenken, uns die wahren Werte zu lehren, die ewigen Werte, die keinen Untergang kennen. Gott ist gegenwärtig auf dem Alter, aber Er ist auch gegenwärtig auf dem Altar unseres Herzens, wenn wir ihn bei der Kommunion im Sakrament der Eucharistie empfangen. Er allein lehrt uns, die Götzen zu meiden, die Trugbilder des Denkens.
Predigt bei der Eucharistiefeier in Paris, 13. September 2008
Gegenwart Christi
Jesus Christus ist gegenwärtig, weil Er uns sagt: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib, das ist mein Blut.“ Der Ausdruck „Das ist“ steht im Präsens, hier und jetzt, wie in allen „hier und jetzt“ der Menschheitsgeschichte. Reale Präsenz, Gegenwart, die unsere armen Lippen, unsere armen Herzen und unsere armen Gedanken übersteigt. Gegenwart, die unseren Blicken geschenkt ist wie heute Abend hier bei der Grotte, wo sich Maria als Unbefleckte Empfängnis offenbart hat.
Eucharistische Prozession in Lourdes, 14. September 2008