Priester und Eucharistie
Mittelpunkt
Im eucharistischen Geheimnis bringt sich Christus immer neu dar, und gerade in der Eucharistie lernen wir die Liebe Christi und somit die Liebe zur Kirche kennen. Darum wiederhole ich mit euch, geliebte Brüder im Priesteramt, die unvergesslichen Worte Johannes Pauls II.: »Die heilige Messe ist in absoluter Weise das Zentrum meines Lebens und eines jeden meiner Tage« (Ansprache am 27. Oktober 1995). Und es müsste ein Wort sein, das sich ein jeder von uns persönlich zu eigen machen kann: Die heilige Messe ist uneingeschränkt der Mittelpunkt meines Lebens und eines jeden Tages.
Ansprache an den Klerus von Rom, Lateranbasilika, 13. Mai 2005
Priester und Eucharistie
Besonders gehen meine Gedanken heute zu den Priestern, um zu verdeutlichen, dass das Geheimnis ihrer Heiligung eben gerade in der Eucharistie liegt. Durch die heilige Weihe empfängt der Priester das Geschenk und die Verpflichtung, die Gesten und Worte, mit denen Jesus beim Letzten Abendmahl das Gedächtnis seines Pascha einsetzte, im Sakrament zu wiederholen. In seinen Händen erneuert sich dieses grosse Wunder der Liebe, und er ist berufen, immer mehr dessen treuer Zeuge und Künder zu werden (vgl. Apostolisches Schreiben Mane nobiscum Domine, 30). Aus diesem Grund muss der Priester vor allem die Eucharistie anbeten und betrachten, und dies von dem Augenblick an, in dem er sie feiert. Wir wissen nur allzu gut, dass die Gültigkeit des Sakraments nicht von der Heiligkeit des Zelebranten abhängt, aber seine Wirksamkeit sowohl für ihn selbst als auch für alle anderen wird um so grösser sein, je mehr er es mit tiefen Glauben, brennender Liebe und einem aufrichtigen Geist des Gebets lebt.
Angelus in Castelgandolfo, 18. September 2005
Kein weltlicher Titel
Die priesterliche Identität darf nie mit einem weltlichen Titel verglichen oder mit einem bürgerlichen oder politischen Amt verwechselt werden. Vielmehr nimmt der Priester die Gestalt Christi an, der sich selbst entäussert hat und wie ein Sklave wurde (vgl. Phil 2,78); er lebt ein Leben der Schlichtheit, Keuschheit und des demütigen Dienstes, wobei er die anderen durch sein Beispiel inspiriert. Im Mittelpunkt des priesterlichen Dienstes steht die tägliche, andächtige Feier der heiligen Messe. In diesem Jahr der Eucharistie rufe ich eure Priester auf: Bleibt dieser Verpflichtung treu, die der Mittelpunkt des Lebens und der Sendung eines jeden von euch ist.
Ansprache an die Bischöfe aus Papua Neuguinea und von den Salomoninseln anlässlich ihres "Ad-limina"-Besuches, 25. Juni 2005
Alles zurücklassen
Priester sind dazu berufen, alles zurückzulassen und dem Heiligsten Sakrament immer tiefere Verehrung entgegenzubringen, um die Menschen zu diesem Mysterium und seinem Frieden zu führen.
Ansprache an die Bischöfe aus Südafrika, Botswana, Swasiland, Namibia und Lesotho anlässlich ihres "Ad-limina"-Besuches, 10. Juni 2005
Einsetzung des Priestertums
Der Gründonnerstag ist der Tag, an dem der Herr den Zwölfen die priesterliche Aufgabe anvertraute, in den Gestalten von Brot und Wein das Sakrament seines Leibes und seines Blutes zu feiern bis zu seiner Rückkehr. An die Stelle des Osterlammes und aller Opfer des Alten Bundes tritt das Geschenk seines Leibes und seines Blutes, das Geschenk seiner selbst. So gründet sich der neue Kult in der Tatsache, dass vor allem Gott uns ein Geschenk macht und wir, erfüllt von diesem Geschenk, die Seinen werden: Die Schöpfung kehrt zum Schöpfer zurück.
Predigt bei der Chrisam-Messe am Gründonnerstag, 13. April 2006
Hirtendienst durch das Kreuz
Der Hirt gibt sein Leben für die Schafe. Das Geheimnis des Kreuzes steht im Mittelpunkt von Jesu Hirtendienst - es ist der eigentliche grosse Dienst, den er für uns alle tut. Er gibt sich selber, und das nicht nur in einer fernen Vergangenheit. In der heiligen Eucharistie lässt er das jeden Tag Wirklichkeit werden, gibt sich selbst hin durch unsere Hände, schenkt sich uns. Deswegen steht mit Recht die heilige Eucharistie im Zentrum des priesterlichen Lebens, in der Jesu Hingabe am Kreuz immerfort wirklich unter uns gegenwärtig bleibt. Und von da aus lernen wir auch, was es bedeutet, Eucharistie recht zu feiern: in ihr dem Herrn zu begegnen, der für uns seine göttliche Herrlichkeit ablegt, sich erniedrigen lässt bis in den Tod am Kreuz und so sich an jeden von uns verschenkt.
Predigt bei der Priesterweihe am 7. Mai 2006
Tägliche Eucharistie
Die tägliche Eucharistie ist für den Priester ganz wichtig, in der er sich immer neu diesem Mysterium aussetzt; sich selber immer neu dem Herrn in die Hände gibt und zugleich die Freude erfährt, dass ER da ist, mich annimmt, mich immer wieder neu aufhebt und trägt, mir die Hand, ja sich selbst gibt.
Predigt bei der Priesterweihe am 7. Mai 2006
Staunen und anbeten wie Maria
Wenn ihr [Priester] den eucharistischen Leib Jesu in eure Hände nehmt, um das Volk Gottes mit ihm zu speisen, und wenn ihr die Verantwortung für den euch anvertrauten Teil des mystischen Leibes übernehmt, dann denkt an die Haltung des Staunens und der Anbetung, die den Glauben Marias gekennzeichnet hat. So wie sie in ihrer verantwortungsbewussten, mütterlichen Liebe zu Jesus die von Staunen erfüllte jungfräuliche Liebe bewahrte, so sollt auch ihr, wenn ihr im Augenblick der Konsekration liturgisch niederkniet, in eurem Herzen die Fähigkeit bewahren, zu staunen und anzubeten.
Ansprache an die Ordensleute und Seminaristen in Tschenstochau, 26. Mai 2006
Von innen her gefeierte heilige Messe
Wo Priester das Sein beim Herrn wegen der grossen Aufgaben immer kürzer und geringer werden lassen, da verlieren sie bei aller vielleicht heroischen Aktivität am Ende die innere Kraft, die sie trägt. Was sie tun, wird zuletzt zu leerem Aktivismus.
Bei ihm sein, wie geht das? Nun das erste und Wichtigste ist für den Priester die täglich von innen her gefeierte heilige Messe. Wenn wir sie wirklich als betende Menschen feiern, unser Wort und unser tun mit dem uns vorausgehenden Wort und der Gestalt der Eucharistiefeier vereinigen, wenn wir in der Kommunion uns wirklich von ihm umfangen lassen, ihn empfangen dann sind wir bei ihm.
Predigt bei der Vesper in Altötting, 11. September 2006
Von innen her feiern
Wir können den anderen nur dienen, wir können nur geben, wenn wir auch selbst empfangen, wenn wir selber nicht leer werden: Und darum gibt uns die Kirche gleichsam die Freiräume vor, die einerseits Räume dieses neuen inneren "Aus- und Einatmens" und andererseits zugleich Mittelpunkt und Quellgründe des Dienens sind.
Da ist zunächst die tägliche Feier der Heiligen Messe: Vollziehen wir sie nicht wie etwas, das eben "dran ist" und das ich halt "machen muss", sondern feiern wir sie von innen her! Geben wir uns in die Worte, in die Handlungen, in das Geschehen hinein, das da wahr ist! Wenn wir die Messe betend feiern, wenn wir dieses "Dies ist mein Leib" wirklich aus der Gemeinschaft mit Jesus Christus heraus sprechen, der uns die Hände aufgelegt hat und uns ermächtigt hat, mit diesem seinem Ich zu sprechen, wenn wir glaubend und betend von innen her Eucharistie begehen, dann ist sie nicht eine äussere Pflicht, dann ist die "ars celebrandi" von selbst da, die eben darin besteht, es vom Herrn her und mit ihm und so recht für die Menschen zu tun. Dann werden wir dabei selbst immer neu beschenkt und bereichert, und geben zugleich das, was mehr ist als unser Eigenes, nämlich die Gegenwart des Herrn, an die Menschen weiter.
Ansprache im Dom zu Freising, 14. September 2006
Gebet und Gespräch
Die "celebratio" ist Gebet und Gespräch mit Gott: Gott spricht mit uns, und wir sprechen mit Gott. Daher ist die erste Voraussetzung für eine gute liturgische Feier die, dass der Priester wirklich in dieses Gespräch eintritt. Bei der Verkündigung des Wortes fühlt er sich selbst im Gespräch mit Gott. Er ist Hörer des Wortes und Verkünder des Wortes, indem er sich zum Werkzeug des Herrn macht und versucht, dieses Wort Gottes, das er dann dem Volk weitergeben soll, zu verstehen. Er steht im Gespräch mit Gott, denn die Texte der heiligen Messe sind keine Texte für das Theater oder etwas ähnliches, sondern Gebete, durch die ich zusammen mit der Gemeinde mit Gott spreche. Es ist also wichtig, in dieses Gespräch einzutreten.
Begegnung mit Priestern aus der Diözese Albano, 31. August 2006
Feiern mit der Kirche
Wir müssen selbst den Aufbau, die Worte der Liturgie, das Wort Gottes verinnerlichen. So wird unser Feiern wirklich zu einem Feiern "mit" der Kirche: Unser Herz ist weit geworden, und wir tun nicht irgend etwas, sondern stehen "mit" der Kirche im Gespräch mit Gott. Mir scheint, dass die Menschen spüren, ob wir wirklich zusammen mit ihnen im Gespräch mit Gott stehen, und andere sozusagen in unser gemeinsames Gebet, in die Gemeinschaft mit den Kindern Gottes hineinziehen, oder ob wir hingegen bloss irgend etwas Äusserliches tun. [...] Wir müssen unser Herz zum Herrn erheben, nicht nur als rituelle Antwort, sondern als Ausdruck von allen, was in diesem Herzen vor sich geht, das in die Höhe strebt und auch die anderen nach oben zieht.
Begegnung mit Priestern aus der Diözese Albano, 31. August 2006
Der Gnade des Herrn bedürfen
Es ist gut, die eigene Schwachheit zu erkennen, weil wir so wissen, dass wir der Gnade des Herrn bedürfen. Der Herr tröstet uns. Im Apostelkollegium gab es nicht nur den Judas, sondern auch die guten Apostel, und trotzdem ist Petrus gefallen, und viele Male tadelt der Herr die Trägheit, die Verschlossenheit des Herzens der Apostel, ihren geringen Glauben. Er zeigt uns also, dass sich keiner von uns nur auf der Höhe dieses grossen Ja befindet, auf der Höhe, "in persona Christi" die heiligen Messe zu feiern, konsequent in diesem Rahmen zu leben, mit Christus in seiner Sendung als Priester verbunden zu sein.
Besuch im Römischen Priesterseminar, 17. Februar 2007
Anbetung und Versöhung
Wenn wir in der heiligen Messe den vom Priester erhobenen Herrn nach der Konsekration des Brotes und des Weines betrachten, oder wenn wir ihn voll Ehrfurcht in der ausgestellten Monstranz anbeten, erneuern wir in tiefer Demut unsern Glauben, wie es Frei Galvão in "laus perennis", in einer ständigen inneren Haltung der Anbetung, getan hat. In der heiligen Eucharistie ist das ganze geistliche Gut der Kirche enthalten, das heisst, Christus selbst, unser Ostern, das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist, vom heiligen Geist lebendig gemacht, und das Leben spendet, weil es den Menschen das Leben schenkt. Dieses geheimnisvolle und unaussprechlichen Offenbarwerden der Liebe Gottes zu den Menschen hat einen bevorzugten Platz im Herzen der Christen. Sie müssen die Möglichkeit haben, den Glauben der Kirche kennenzulernen durch ihre geweihten Diener, durch die Vorbildlichkeit, mit der sie die vorgeschriebenen Riten vollziehen, die immer auf die eucharistische Liturgie als den Mittelpunkt des ganzen Evangelisierungswerkes hinweisen. Die Gläubigen sollen ihrerseits versuchen, das Allerheiligste Sakrament mit Andacht und Frömmigkeit zu empfangen und zu verehren, indem sie den Herrn Jesus gläubig aufnehmen und jedesmal, wenn notwendig, auf das Sakrament der Versöhnung zurückgreifen, um die Seele von jeder schweren Sünde zu reinigen.
Predigt bei der Heiligsprechung von Frei Antônio de SantAna Galvão, 11. Mai 2007
Priesterliche Gewänder - Schultertuch
Das Anlegen der priesterlichen Gewänder war früher von Gebeten begleitet, die uns helfen, die einzelnen Elemente des priesterlichen Dienstes tiefer zu verstehen. Beginnen wir mit dem Schultertuch. Es wurde früher wie jetzt noch in den Mönchsorden als eine Art Kapuze über den Kopf gezogen und wurde so ein Sinnbild für die Zucht der Sinne und des Denkens, die für eine rechte Feier der heiligen Messe nötig ist, die Gedanken sollen nicht da und dort zu den Sorgen und Erwartungen meines Alltags herumlaufen; die Sinne nicht von dem umgetrieben werden, was da zufällig im Kirchenraum Augen und Ohren beschlagnahmen will. Mein Herz soll hörsam sein auf das Wort Gottes hin, gesammelt in das Beten der Kirche hinein, so dass mein Denken seine Richtung von den Worten der Verkündigung und des Gebetes her empfängt. Und der Blick meines Herzens soll auf den Herrn hingehen, der in unserer Mitte ist: Das ist "ars celebrandi" rechte Weise des Feierns. Wenn ich beim Herrn bin, dann ziehe ich mit meinem Hören, Sprechen und Handeln auch die Menschen in die Gemeinschaft mit ihm hinein.
Predigt an der "Missa chrismatis" am Gründonnerstag, 5. April 2007
Priesterliche Gewänder Albe und Stola
Die Gebetstexte die Albe und Stola ausdeuten, gehen beide in die gleiche Richtung. Sie erinnern an das Festgewand, das dem zerlumpt und beschmutzt heimgekehrten verlorenen Sohn vom Vater geschenkt wurde. Wenn wir zur Liturgie hintreten, um in der Person Christi zu handeln, merken wir doch alle wie weit wir von ihm entfernt sind: wieviel Schmutz es in unserem Leben gibt. Nur er selber kann uns das Festgewand schenken, uns würdig machen, Vorsteher an seinem Tisch, in seinem Dienst zu sein.
Predigt an der "Missa chrismatis" am Gründonnerstag, 5. April 2007
Priesterliche Gewänder - Albe
Die Apokalypse sagt [...], dass sie ihre Gewänder im Blut des Lammes gewaschen haben und dass sie so weiss, lichtförmig geworden sind (Apk 7,14). Schon früh habe ich mich da gefragt: Wenn man etwas im Blut wäscht, da wird es doch nicht weiss? Die Antwort lautet: Das "Blut des Lammes" ist die Liebe des gekreuzigten Christus. Diese Liebe ist es, die unsere schmutzigen Gewänder weiss macht; unseren dunklen Geist wahr und hell werden lässt; uns selber mit all unserer Finsternis zu "Licht im Herrn" macht. Wenn wir die Albe anziehen, sollten wir daran denken: Er hat auch für mich gelitten. Und nur weil seine Liebe grösser ist als all meine Sünden, kann ich für ihn [Jesus] stehen und Zeuge seines Lichtes sein.
Predigt an der "Missa chrismatis" am Gründonnerstag, 5. April 2007
Das Purpurgewand der doppelten Liebe
Bei Matthäus [Evangelium] und nur bei Matthäus kommt in den gefüllten Saal der König, um seine Gäste zu sehen. Da findet er in dieser Schar auch einen ohne hochzeitliches Gewand der in die Finsternis draussen hinausgeworfen wird. Nun fragt Gregor: Was ist den das für ein Gewand, das ihm fehlte? Alle, die in der Kirche versammelt sind, haben das neue Gewand der Taufe und des Glaubens empfangen. Sonst wären sie ja nicht in der Kirche. Was fehlt da noch? Welches Hochzeitsgewand muss noch dazukommen? Der Papst [Gregor] antwortet: das Gewand der Liebe. Und leider findet der König unter seinen Gästen, denen er das neue Gewand, das weisse Kleid der Wiedergeburt geschenkt hatte, solche, die das Purpurgewand der doppelten Liebe zu Gott und dem Nächsten nicht tragen. "In welchem Zustand wollen wir zum Fest des Himmels treten, wenn wir das Hochzeitsgewand nicht tragen die Liebe nämlich, die allein uns schön machen könnte?" fragt er. Ein Mensch ohne die Liebe ist inwendig dunkel. Das äussere Dunkel, von dem das Evangelium spricht, ist nur die Entsprechung zu dieser inneren Erblindung des Herzens (Hom. 38,8-13). Wenn wir jetzt zur heiligen Messe hinzutreten, sollten wir uns fragen, ob wir dieses Hochzeitsgewand der Liebe tragen. Wir bitten den Herrn, dass er alle Feindseligkeit aus uns vertreibe, alle Selbstgerechtigkeit von uns nehme und uns wahrhaft in das Gewand der Liebe kleide, damit wir helle Menschen seien und nicht dem Dunkel zugehören.
Predigt an der "Missa chrismatis" am Gründonnerstag, 5. April 2007
Eucharistie
Liebe Weihekandidaten, die Gewissheit, dass Christus uns nicht verlässt und dass kein Hindernis der Verwirklichung seines universalen Heilsplans jemals im Wege stehen kann, möge für euch Grund immerwährenden Trostes auch in schwierigen Tagen und unerschütterlicher Hoffnung sein. Die Güte des Herrn ist allezeit mit euch, und sie ist stark. Das Weihesakrament, das ihr gleich empfangen werdet, wird euch teilhaben lassen an der Sendung Christ; ihr werdet berufen sein, den Samen seines Wortes auszustreuen den Samen, der das Reich Gottes in sich trägt -, das göttliche Erbarmen zu verbreiten und die Gläubigen am Tisch seines Leibes und seines Blutes zu nähren. Um ihm würdige Diener zu sein, werdet ihr euch unaufhörlich von der Eucharistie nähren müssen, der Quelle und dem Höhepunkt des christlichen Lebens. Wenn ihr an den Altar tretet eure tägliche Schule der Heiligkeit, jene Gemeinschaft mit Jesus, durch die ihr zu seinem Empfindungen Zugang findet -, wenn ihr also an den Altar tretet, um das Kreuzesopfer zu erneuern, werdet ihr immer mehr die reiche und zärtliche Liebe des göttlichen Meisters entdecken, der euch heute zu einer engeren Freundschaft mit ihm ruft. Wenn ihr fügsam auf ihn hört, wenn ihr ihm treu folgt, dann werdet ihr lernen, seine Liebe und seine Leidenschaft für das Heil der Seelen im Leben und im Hirtendienst umzusetzen. Jeder von euch, liebe Weihekandidaten, wird mit dem Beistand Jesu ein guter Hirt werden, der bereit ist, wenn nötig auch das Leben für ihn hinzugeben.
Predigt bei der Priesterweihe am "Sonntag des Guten Hirten", 29. April 2007
Erhebet Euer Herz als ein liebevolles Opfer
Macht die tägliche Eucharistiefeier zum Zentrum eures Lebens. In jeder Messe, wenn am Ende des eucharistischen Hochgebetes der Leib und das Blut des Herrn erhoben werden, erhebt durch Christus, mit ihm und in ihm in der Einheit des Heiligen Geistes auch Euer eigenes Herz und euer Leben als ein liebevolles Opfer für Gott, unseren Vater.
Predigt bei Eucharistiefeier mit Bischöfen, Seminaristen und jungen Ordensangehörigen, 19. Juli 2008