Bischof als Lehrer




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Klare Führung
In der Ausübung eures bischöflichen Lehr- und Leitungsamtes ermutige ich euch auch weiterhin zu klarer und einträchtiger Führung, die auf dem festen Glauben an Jesus Christus und dem Gehorsam gegenüber dem »Wort der Wahrheit, dem Evangelium von eurer Rettung« (vgl. Eph 1,13) gründet. Eure Verkündigung und Lehre soll den Gläubigen ermöglichen, die Stimme des Herrn zu hören, jene Stimme, die massgeblich von dem spricht, was richtig und wahr ist, von Frieden und Gerechtigkeit, von Liebe und Versöhnung, eine Stimme, die sie in der Not trösten und ihnen den Weg der Hoffnung weisen kann.
Ansprache an die Bischöfe aus Simbabwe anlässlich ihres "Ad-limina"-Besuches, 2. Juli 2005



Bischöfliches Lehramt
Das bischöfliche Lehramt besteht in der Weitergabe des Evangeliums Christi mit seinen moralischen und religiösen Werten, unter Berücksichtigung der verschiedenen Realitäten und Bestrebungen der heutigen Gesellschaft, deren Situation die Hirten gut kennen müssen. Es ist "wichtig, sich mit Kraft dafür einzusetzen, die Beweggründe des kirchlichen Sandpunktes in angemessener Weise zu erklären. Dabei muss man vor allem herausheben, dass es nicht darum geht, den Nichtglaubenden eine Perspektive des Glaubens aufzudrücken, sondern die Werte zu deuten und zu schützen, die in der Natur des Menschen selbst verwurzelt sind" (vgl. Novo millennio ineunte, 51).
"Ad-limina"-Besuch der Bischöfe Mexikos, 29. September 2005



Bewahrer der Wahrheit
Die Kirche der Liebe ist auch die Kirche der Wahrheit, vor allem im Sinne der Treue zum Evangelium, das der Herr Jesus den Seinen anvertraut hat. Die christliche Brüderlichkeit entsteht daraus, dass wir vom Geist der Wahrheit zu Kindern desselben Vaters gemacht werden: "Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes" (Röm 8,14). Um aber in Einheit und Frieden zu leben, braucht die Familie der Kinder Gottes jemanden, der sie in der Wahrheit bewahrt und sie mit weisem und massgebendem Unterscheidungsvermögen führt: Das zu tun, ist die Aufgabe, zu der das Apostelamt berufen ist.
Generalaudienz, 5. April 2006



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Wahrheit und Liebe im apostolischen Dienst
Die Apostel und ihre Nachfolger sind [...] die Bewahrer und massgeblichen Zeugen des der Kirche übergebenen Gutes der Wahrheit, so wie sie auch die Diener der Liebe sind: zwei Aspekte, die zusammengehören. Sie müssen immer an die Untrennbarkeit dieses zweifachen Dienstes denken, der in Wirklichkeit nur ein einziger ist: die vom Herrn Jesus offenbarte und geschenkte Wahrheit und Liebe. In diesem Sinn ist ihr Dienst vor allem ein Dienst der Liebe: Die Liebe, die sie leben und fördern sollen, ist von der Wahrheit, die sie bewahren und weitergeben, nicht zu trennen. Die Wahrheit und die Liebe sind zwei Gesichter derselben Gabe, die von Gott kommt und die dank des apostolischen Dienstes in der Kirche bewahrt wird und uns bis in unsere Gegenwart hinein erreicht!
Generalaudienz, 5. April 2006



Beten für die Nachfolger der Apostel
Auch durch den Dienst der Apostel und ihrer Nachfolger erreicht uns die Liebe des dreifaltigen Gottes, um uns die Wahrheit zu vermitteln, die uns befreit (vgl. Joh 8,32)! All das, was wir in der entstehenden Kirche sehen, drängt uns, für die Nachfolger der Apostel, für alle Bischöfe und für die Nachfolger Petri zu beten, auf dass sie wirklich Bewahrer der Wahrheit und zugleich der Liebe sein mögen, auf dass sie in diesen Sinne wirklich Apostel Christi sein mögen, damit sein Licht, das Licht der Wahrheit und der Liebe, in der Kirche und in der Welt niemals verlösche.
Generalaudienz, 5. April 2006



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Nachfolge des Apostolischen Amtes
Was die Apostel in der Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und der Kirche des Ursprungs darstellen, das stellt in analoger Weise die Nachfolge des Apostolischen Amtes in der Beziehung zwischen der Kirche des Ursprungs und der heutigen Kirche dar. Es ist keine rein materielle Verkettung; es ist vielmehr das historischen Werkzeug, dessen sich der heilige Geist bedient, um den Herrn Jesus, Haupt seines Volkes, durch all jene gegenwärtig zu machen, die durch die Handauflegung und das Gebet der Bischöfe für das Amt geweiht worden sind.
Generalaudienz, 10. Mai 2006



Zu den Kirchenvätern zurückgehen
Ich möchte [...] meinen sehnlichen Wunsch zum Ausdruck bringen, dass die Kirchenväter, "in deren Stimme die beständige christliche Tradition erklingt", immer mehr zu einem festen Bezugspunkt für alle Theologen der Kirche werden mögen. Zu ihnen zurückzukehren bedeutet, zu den Quellen der christlichen Erfahrung zurückzugehen, um deren Frische und Reinheit zu kosten. Was könnte ich also den Theologen Besseres wünschen als ein erneuertes Bemühen, das Erbe der Weisheit der heiligen Väter neu zu entdecken? Das kann für ihre Reflexion auch über die Probleme unserer heutigen Zeit nur eine kostbare Bereicherung sein.
Schreiben aus Anlass des 1600. Todestages des hl. Kirchenlehrers Johannes Chrysostomus, 10. August 2007



Der Bischof als wahrer Vater und Lehrer
In eurem Dienst könnt ihr auf die geschätzte Mitarbeit der Priester zählen, die in ihrem Bischof einen wahren Vater und Lehrer sehen, der ihnen nahesteht und in dem sie Hilfe für ihre geistlichen und materiellen Bedürfnisse finden sowie einen angemessenen Rat in schwierigen Augenblicken. Sie bedürfen immer der Ermutigung, um auf dem Weg der wahren priesterlichen Heiligkeit als wahre Männer des Gebets fortzuschreiten (vgl. Novo millennio ineunte, 32). Sie brauchen auch angemessene Mittel, um ihre menschliche und theologische Bildung zu erweitern, die ihnen gestattet, besonders heikle Aufgaben zu übernehmen, wie die von Professoren, Ausbildern oder geistlichen Leitern in euren Seminaren. Durch ihr Beispiel und ihren pastoralen Eifer sollen sie für die jungen und weniger jungen Menschen ein lebendiger Aufruf sein, sich ganz dem Herrn zu weihen indem sie mit der göttlichen Gnade zusammenarbeiten, damit der Herr " Arbeiter in seine Ernte sendet" (Mt 9, 38).
"Ad-limina"-Besuch der Bischöfe von Guatemala, 6. März 2008



Zielsetzungen der Bischofsynode
Dies sind die Zielsetzungen der Bischofssynode: die Förderung einer engen Einheit und Zusammenarbeit zwischen dem Papst und den Bischöfen der ganzen Welt; die Angabe direkter und genauer Informationen über die Situation und die Probleme der Kirche; die Förderung der Übereinstimmung hinsichtlich der Lehre und des pastoralen Handelns; die Behandlung von sehr wichtigen und aktuellen Thematiken. Diese verschiedenen Aufgaben werden von einem ständigen Sekretariat koordiniert, das in direkter und unmittelbarer Abhängigkeit von der Autorität des Bischofs von Rom arbeitet.
Angelus, 5. Oktober 2008