Ostern




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Er ist der Friede
Der auferstandene Herr mache überall seine Kraft des Lebens, des Friedens und der Freiheit spürbar. An alle sind heute die Worte gerichtet, mit denen der Engel am Ostermorgen die verängstigten Herzen der Frauen beruhigte: "Fürchtet euch nicht!... Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden" ( Mt 28,5-6). Jesus ist auferstanden und schenkt uns den Frieden; er selbst ist der Friede.
Osterbotschaft beim Urbi et Orbi, 16. April 2006



Explosion
Sein Tod war ein Akt der Liebe. Im Abendmahl hat er den Tod vorweggenommen und in eine Gabe seiner selbst umgewandelt. Sein Mitsein mit Gott war konkret Mitsein mit Gottes Liebe, und die ist die Wahre Macht gegen den Tod, stärker als der Tod. Auferstehung war gleichsam eine Explosion des Lichts, eine Explosion der Liebe, die das bislang unauflösbare Geflecht von "Stirb und Werde" aufgelöst hat. Sie hat eine neue Dimension des Seins, des Lebens eröffnet, in die verwandelt auch die Materie hineingeholt ist und durch die eine neue Welt heraufsteigt.
Predigt in der Osternacht, 15. April 2006



Wundmale als Quelle
Der Evangelist erinnert daran, dass der Herr Jesus während beider Erscheinungen - am Tag der Auferstehung und acht Tage später - den Jüngern die Zeichen der Kreuzigung zeigte, die auch in seinem glorreichen Leib gut sichtbar und berührbar waren (vgl. Joh 20,20.27). Jene heiligen Wundmale an Händen, Füssen und der Seite sind eine unerschöpfliche Quelle des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, aus der jeder schöpfen kann, besonders die Seelen, die am meisten nach dem Erbarmen Gottes dürsten.
Angelus, 23. April 2006


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Sehen und glauben
Die Abschnitte der Evangelien, die von den Erscheinungen des Auferstandenen berichten, schliessen gewöhnlich mit der Aufforderung, jede Ungewissheit zu überwinden, das Ereignis mit der Heiligen Schrift zu vergleichen, zu verkündigen, dass Jesus jenseits des Todes der auf ewig Lebendige ist, Quelle neuen Lebens für all diejenigen, die glauben. So geschieht es zum Beispiel im Fall der Maria Magdalena (vgl. Joh 20,11-18), die das Grab offen und leer vorfindet und sofort fürchtet, dass der Leichnam des Herrn weggebracht worden sei. Da ruft sie der Herr beim Namen, und in diesem Augenblick vollzieht sich in ihr ein tiefgreifender Wandel: Die Mutlosigkeit und Verunsicherung verwandeln sich in Freude und Begeisterung. Sie begibt sich eilends zu den Aposteln und verkündet: "Ich habe den Herrn gesehen" (Joh 20,18). So ist es: Wer dem auferstandenen Jesus begegnet, wird innerlich verwandelt; man kann den Auferstandenen nicht "sehen", ohne an ihn zu "glauben". Beten wir zu ihm, damit er jeden von uns beim Namen ruft und uns auf diese Weise bekehrt, indem er uns zur "Einsicht" des Glaubens hin öffnet.
Generalaudienz, 19. April 2006



Heute ist der Tag der Verwandlung
Seine Auferstehung wird dank der Taufe, die uns in ihn "einfügt", unsere Auferstehung. Das hatte der Prophet Ezechiel vorhergesagt: "Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraus. Ich bringe euch zurück in das Land Israel" (Ez 37,12). Diese prophetischen Worte bekommen am Ostertag eine einzigartige Gültigkeit, denn heute erfüllt sich die Verheissung des Schöpfers; heute, auch in dieser unserer von Unruhe und Unsicherheit gezeichneten Zeit, erleben wir erneut das Ereignis der Auferstehung, die das Wesen unseres Lebens verwandelt, die Geschichte der Menschheit verändert hat. Vom auferstandenen Christus erwarten - manchmal auch unbewusst - all jene Hoffnung, die immer noch eingezwängt sind durch die Fesseln des Leidens und des Todes.
Osterbotschaft beim Urbi et Orbi, 16. April 2006



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Freude weitergeben
Liebe Brüder und Schwestern, im Osterfest seines eingeborenen Sohnes offenbart Gott vollkommen sich selbst, seine siegreiche Kraft über die Kräfte des Todes, die Kraft der dreifaltigen Liebe. Die Jungfrau Maria, die mit dem Leiden, dem Tod und der Auferstehung des Sohnes zutiefst verbunden war und zu Füssen des Kreuzes Mutter aller Gläubigen geworden ist, helfe uns, dieses Geheimnis der Liebe zu begreifen, das die Herzen verwandelt, und lasse uns die österliche Freude in Fülle auskosten, damit wir sie dann unsererseits den Männern und Frauen des dritten Jahrtausends weitergeben können.
Generalaudienz, 19. April 2006



Mit Maria
Im Gebet des "Regina Caeli", das in dieser österlichen Zeit anstelle des "Angelus" gebetet wird, wenden wir uns an die allerseligste Jungfrau und laden sie zur Freude ein, weil der, den sie in ihrem Schoss getragen hat, auferstanden ist: "Quia quem meruisti portare, resurrexit, sicut dixit". Maria hat in ihrem Herzen die "frohe Botschaft" der Auferstehung bewahrt, Quelle und Geheimnis der wahren Freude und des echten Friedens, den der gestorbene und auferstandene Christus für uns durch das Kreuzesopfer erlangt hat. Bitten wir Maria, dass sie weiterhin, wie sie uns auch in den Tagen der Passion begleitet hat, unsere Schritte in dieser Zeit der österlichen und spirituellen Freude lenken möge, damit wir immer mehr in der Kenntnis und der Liebe des Herrn wachsen können und so zu Zeugen und Aposteln seines Friedens werden.
Regina Caeli am Ostermontag, 17. April 2006



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Sieg
Ja, die Jünger, zuerst eine kleine Schar von Fischern und Handwerkern, haben wirklich den Auftrag Christi erfüllt und seine Frohbotschaft "bis an die Grenzen der Erde" getragen und sie bleiben auch heute dieser Sendung treu! Dabei waren sie selber ganz getragen vom zentralen Geheimnis des christlichen Glaubens: der österlichen Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi der das Böse und den Tod endgültig besiegt hat, auch wenn es sich noch so mächtig gebärdet und uns einschüchtern und vom Glauben abbringen möchte. Wir Christen wissen, dass Christus dennoch da ist und seine Macht uns anvertraut hat, dass wir als Glaubende wie Petrus und die kleine Schar der Jünger auch heute den Auftrag und die Vollmacht und die Gnade haben, die Macht Gottes - die gütige verwandelnde Macht gegen die Mächte des Bösen - in diese Welt zu tragen und so die Freude von Ostern in diese unsere Zeit mit all ihren Finsternissen hereinzuholen.
Generalaudienz, 19. April 2006



Zeugen der Auferstehung; jeden Tag
Der Glaube entsteht aus der persönlichen Begegnung mit dem auferstandenen Christus und wird zum Überschwang des Mutes und der Freiheit, der uns in die Welt hinausrufen lässt: Jesus ist auferstanden und lebt für immer. Das ist die Sendung der Jünger des Herrn jedes Zeitalters und auch unserer heutigen Zeit: "Ihr seid mit Christus auferweckt; darum", so mahnt der hl. Paulus, "strebt nach dem, was im Himmel ist... Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!" (Kol 3,1-2). Das heisst nicht, dass man sich den täglichen Pflichten entziehen, sich nicht mehr um irdische Angelegenheiten kümmern soll; es bedeutet vielmehr, jeder menschlichen Tätigkeit wie durch einen übernatürlichen Hauch Leben zu verleihen, es bedeutet, frohe Verkünder und Zeugen der Auferstehung Christi zu werden, der in Ewigkeit lebt (vgl. Joh 20,25; Lk 24,33-34).
Generalaudienz, 19. April 2006



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Zentraler Punkt
Die Auferstehung Christi ist der zentrale Punkt des Christentums, eine grundlegende Wahrheit, die zu jeder Zeit nachdrücklich bestätigt werden muss, denn sie zu leugnen – was auf vielerlei Weise versucht wurde und wird – oder sie in ein rein spirituelles Geschehen zu verwandeln bedeutet, unseren Glauben selbst zunichte zu machen. "Ist aber Christus nicht auferweckt worden", betont der hl. Paulus, "dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos"(1 Kor 15,14).
Regina Caeli, 30. April 2006



Dank dem Heiligen Geist
Es ist dem Parakleten zu verdanken, dass die Erfahrung des Auferstandenen, die von der apostolischen Gemeinschaft in der Anfangszeit der Kirche gemacht wurde, von den nachfolgenden Generationen stets gelebt werden kann, da sie im Glauben, im Gottesdienst und in der Gemeinschaft des durch die Zeit pilgernden Gottesvolkes weitergegeben und gegenwärtig gemacht wird. Und so erleben wir jetzt, in der Osterzeit, die Begegnung mit dem Auferstandenen nicht nur als etwas Vergangenes, sondern wir erleben sie in der gegenwärtigen Gemeinschaft des Glaubens, der Liturgie und des Lebens der Kirche.
Generalaudienz, 26. April 2006



Christi Himmelfahrt
Jene letzte Geste Christi [Himmelfahrt] hat eine zweifache Bedeutung. Zunächst offenbart er durch sein "Empor"-steigen unmissverständlich seine Göttlichkeit: Er kehrt dorthin zurück, woher er gekommen war, also zu Gott, nachdem er seinen Auftrag auf Erden erfüllt hat. Ausserdem fährt Christus zum Himmel auf mit der Menschennatur, die er angenommen und von den Toten auferweckt hat: Diese Menschennatur ist die unsrige, verklärt, vergöttlicht, ewig geworden. Die Himmelfahrt offenbart daher die "höchste Berufung" (Gaudium et spes, 22) jeder menschlichen Person: Sie ist zum ewigen Leben im Reich Gottes berufen, einem Reich der Liebe, des Lichtes und des Friedens.
Regina Caeli, 21. Mai 2006



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Auferstehung: Mittelpunkt der christlichen Predigt
Die Auferstehung Christi ist eine Tatsache, die in der Geschichte stattgefunden hat und deren Zeugen, aber gewiss nicht deren Urheber die Apostel waren. Gleichzeitig ist sie keineswegs einfach eine Rückkehr in unser irdisches Leben; sondern sie ist die grösste "Mutation", die jemals stattgefunden hat, der entscheidende "Schritt" in eine völlig neue Dimension des Lebens, der Eintritt in eine vollkommen andere Ordnung, der vor allem Jesus von Nazaret betrifft, aber mit ihm zusammen auch uns, die ganze Menschheitsfamilie, die Geschichte und das gesamte Universum: Aus diesem Grund ist die Auferstehung Christi der Mittelpunkt der christlichen Predigt und des christlichen Zeugnisses, von Anbeginn an und bis zum Ende der Zeiten.
Ansprache beim Kongress der katholischen Kirche in Italien, 19. Oktober 2006 in Verona



Begeisterung und Eifer
Seit dem Pfingsttag hat das Licht des auferstandenen Herrn [...] das Leben der Apostel verwandelt. Sie sahen nun ganz klar, das sie nicht lediglich Anhänger einer neuen und interessanten Lehre waren, sondern vielmehr die auserwählten und verantwortlichen Zeugen einer Offenbarung, an die das Heil ihrer Zeitgenossen und aller zukünftigen Generationen geknüpft war. Der Osterglaube erfüllte ihre Herzen mit Begeisterung und ausserordentlichem Eifer, der sie bereit machte, allem Schwierigkeiten und selbst dem Tod entgegenzutreten, und der ihren Worten unwiderstehliche Überzeugungskraft verlieh. Und so nahm eine kleine Schar, ohne menschliche Mittel und allein auf ihren starken Glauben gestützt, schwere Verfolgungen und das Martyrium furchtlos auf sich.
Predigt bei der Eucharistiefeier im Stadion von Verona, 19. Oktober 2006



Das Herz des Christentums
Wir müssen erneut mit Kraft und Freude das Ereignis des Todes und der Auferstehung Christi verkünden; es ist das Herz des Christentums, der tragende Mittelpunkt unseres Glaubens, der mächtige Antrieb unserer Gewissheit, der starke Wind, der alle Angst und Unsicherheit, jeden Zweifel und jede menschliche Berechnung vertreibt. Allein von Gott kann die entscheidende Veränderung der Welt kommen. Nur von der Auferstehung her versteht man das wahre Wesen der Kirche und ihres Zeugnisses, das nicht vom Ostergeheimnis getrennt ist, sondern vielmehr dessen Frucht, Offenbarung und Verwirklichung durch diejenigen ist, die den Heiligen Geist empfangen und von Christus ausgesandt werden, seine eigene Sendung fortzusetzen (vgl. Joh 20,21- 23).
Predigt bei der Eucharistiefeier im Stadion von Verona, 19. Oktober 2006



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Zeugen des Auferstandenen
Zeugen des Auferstandenen. Dieses "des" muss richtig verstanden werden! Es bedeutet, dass der Zeuge "von" Jesus, dem Auferstandenen, ist, das heisst, dass er ihm gehört, und eben als solcher kann er ein gültiges Zeugnis für ihn ablegen, von ihm sprechen, ihn bekanntmachen, zu ihm hinführen, seine Gegenwart vermitteln. Das ist genau das Gegenteil von dem, was für die andere Aussage gilt: "Hoffnung der Welt". Der Genitivartikel "der" bedeutet hier keineswegs Zugehörigkeit, denn Christus ist nicht von der Welt, so wie auch die Christen nicht von der Welt sein dürfen. Die Hoffnung, die Christus ist, ist in der Welt, ist für die Welt, aber sie ist es, weil Christus Gott, "der Heilige" (hebräisch: Kadosh), ist. Christus ist Hoffnung für die Welt, weil er auferstanden ist und er ist auferstanden, weil er Gott ist.
Predigt bei der Eucharistiefeier im Stadion von Verona, 19. Oktober 2006



Herz des Christentums
Ostern ist das Herz des Christentums. Für jeden Gläubigen und jede kirchliche Gemeinschaft ist die Begegnung mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus von grosser Bedeutung. Ohne diese persönliche und gemeinschaftliche Erfahrung, ohne eine enge Freundschaft mit Jesus bleibt der Glaube oberflächlich und steril.
Ansprache beim Konzert "Resurrexi", 23. Mai 2007



Hinabgestiegen und Hinaufgestiegen
Am Ostertag sagt uns die Kirche: Jesus Christus hat diese Reise durch die Dimensionen des Alls für uns gemacht. Im Epheserbrief heisst es: "Er ist hinabgestiegen in die Tiefen der Erde und er, der abgestiegen ist, ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel, um das All zu erfüllen" (4,9f.). So ist die Vision des Psalms Wirklichkeit geworden. In die undurchdringliche Finsternis des Todes ist er als Licht gekommen – Nacht wurde leuchtend wie der Tag und Finsternis zu Licht. Deshalb kann die Kirche mit Recht das Wort des Dankes und der Zuversicht als Wort des Auferstandenen an den Vater ansehen: "Ja, ich habe die Reise in die tiefsten Tiefen der Erde, in den Abgrund des Todes getan und Licht gebracht, und nun bin ich auferstanden und immer von deinen Händen umschlossen." Aber dieses Wort des Auferstandenen an den Vater ist auch ein Wort des Herrn an uns geworden: "Ich bin Auferstanden und bin nun immer bei dir", sagt er zu einem jeden von uns. Meine Hand hält dich. Wohin du auch fällst, du fällst in meine Hände hinein. Auch an der Tür des Todes bin ich da. Dort, wo niemand mehr mit dir gehen kann und wohin du nichts mitnehmen kannst, warte ich auf dich und mache dir die Finsternis zu Licht.
Predigt in der Feier der Osternacht, 7. April 2007



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Der auferstandene Christus trägt uns hinauf
Ja, die Seele ist unsterblich, weil der Mensch in einzigartiger Weise im Gedächtnis und in der Liebe Gottes steht, auch als Gefallener. Aber seine Kraft reicht nicht, sich zu Gott zu erheben. Wir haben keine Flügel, die uns in diese Höhe tragen könnten. Und doch kann dem Menschen nichts anderes auf ewig genügen, als mit Gott zu sein. Eine Ewigkeit ohne dieses Einssein mit Gott wäre Verdammung. Der Mensch kann nicht hinauf und verlangt doch hinauf: Aus der Tiefe rufe ich zu dir. Nur der auferstandene Christus kann uns hinauftragen in die Einheit mit Gott, zu der unsere eigenen Kräfte nicht hinaufreichen. Er nimmt in der Tat das verlorenen Schaf auf seine Schultern und trägt es heim. An seinem Leib festgehalten leben wir, und in der Gemeinschaft mit seinem Leib reichen wir bis ans Herz Gottes hin. Und so erst ist der Tod überwunden, sind wir frei und ist unser Leben Hoffnung.
Predigt in der Feier der Osternacht, 7. April 2007



Wir sind frei!
Das ist der Jubel der Osternacht: Wir sind frei. Durch die Auferstehung Jesu hat die Liebe sich stärker gezeigt als der Tod und als das Böse. Die Liebe liess ihn absteigen, und sie ist zugleich die Kraft, in der er aufsteigt. Und durch die er uns mitnimmt. Geeint mit seiner Liebe, von ihren Flügeln getragen, steigen wir mit ihm als Liebende ab in die Dunkelheiten der Welt und wissen, dass wir gerade so mit ihm aufsteigen, so bitten wir in dieser Nacht: Herr, zeige auch heute, dass die Liebe stärker ist als der Hass. Dass sie stärker ist als der Tod. Steig auch in die Nächte und Unterwelten dieser unserer modernen Zeit hinab, und nimm die Wartenden an die Hand. Führe sie ins Licht. Sei auch in meinem dunklen Nächten mit mir und führe mich hinaus. Hilf mir, hilf uns, mit dir hinabzusteigen in das Dunkel der Wartenden, die aus der Tiefe nach dir schreien. Hilf uns, dein Licht dorthin zu tragen. Hilf uns zum Ja der Liebe, die uns absteigen und ebenso mit dir aufsteigen lässt. Amen.
Predigt in der Feier der Osternacht, 7. April 2007



Der Glaube der Christen ist die Auferstehung Christi
Liebe Brüder und Schwestern, wir müssen unsere Bindung an den für uns gestorbenen und auferstandenen Christus beständig erneuern: Sein Ostern ist auch unser Ostern, da uns im auferstandenen Christus die Gewissheit unserer Auferstehung geschenkt wird. Die Nachricht von seiner Auferstehung von den Toten veraltet nicht und Jesus ist immer lebendig: und lebendig ist sein Evangelium. "Der Glaube der Christen", sagt der hl. Augustinus, "ist die Auferstehung Christi". Die Apostelgeschichte erklärt das mit aller Deutlichkeit: "Gott hat vor allen Menschen Jesus dadurch ausgewiesen, dass er ihn von den Toten auferweckt hat"(17,31).
Generalaudienz, 26. März 2008



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Die Auferstehung ist der "sichere Beweis"
Um zu beweisen, dass Jesus wahrhaftig der Sohn Gottes, der erwartete Messias ist, reichte in der Tat der Tod nicht aus. Wie viele Menschen haben im Laufe der Geschichte für eine für gerecht gehaltenen Sache ihr Leben aufgeopfert und sind gestorben: und tot sind sie geblieben. Der Tod des Herrn beweist die unermessliche Liebe mit der er uns geliebt hat, bis hin zum Opfer für uns; aber erst seine Auferstehung ist der "sichere Beweis", ist die Gewissheit, dass alles, was er sagt, die Wahrheit ist, die auch für uns, für alle Zeiten gilt. Dadurch dass ihn der Vater auferweckte, hat er ihn verherrlicht.
Generalaudienz, 26. März 2008



Christus ist auferweckt worden!
Es ist wichtig, diese grundlegende Wahrheit unseres Glaubens zu bekräftigen, deren historische Wahrheit ausführlich belegt ist, auch wenn es heute wie in der Vergangenheit nicht an jenen fehlt, die sie auf verschiedene Weise in Frage stellen oder gar leugnen. Das Schwinden des Glaubens an die Auferstehung Jesu schwächt daher das Zeugnis der Gläubigen. Denn wenn in der Kirche der Glauben an die Auferstehung abnimmt, kommt alles zum Stillstand, fällt alles auseinander. Umgekehrt verwandelt die Zustimmung des Herzens und des Geistes zu dem gestorbenen und auferweckten Christus das Leben und erleuchtet das ganze Dasein der Menschen und Völker. Verleiht etwa nicht die Gewissheit, dass Christus auferstanden ist, den Märtyrern jeder Epoche Mut, prophetische Unerschrockenheit und Ausdauer? Vermag etwa nicht die Begegnung mit dem lebendigen Jesus so viele Männer und Frauen zu bekehren und zu faszinieren, die seit den Anfängen des Christentums alles verlassen, um ihm zu folgen und ihr Leben in den Dienst des Evangeliums zu stellen? "Ist aber Christus nicht auferweckt worden" - sagte der Apostel Paulus -, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos" (1 Kor 15,14). Aber er ist auferweckt worden!
Generalaudienz, 26. März 2008



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Das Feuer der Osternacht
Gregor von Tours (4. Jahrhundert) erzählt uns von dem Brauch, der sich da und dort lange erhalten hat, für die Feier der Osternacht das neue Feuer mit einem Kristall von der Sonne zu holen: Licht und Feuer gleichsam vom Himmel her neu zu empfangen, um daran dann alle Lichter und Feuer des kommenden Jahres zu entzünden. Dies ist ein Sinnbild für das, was wir in der Osternacht feiern. Jesus Christus hat mit der Radikalität seiner Liebe, in der sich das Herz Gottes und des Menschen berührten, wirklich das Licht vom Himmel auf die Erde geholt - das Licht der Wahrheit und das Feuer der das Menschsein verwandelnden Liebe. Er hat das Licht gebracht, und nun wissen wir, wer Gott ist und wie Gott ist. So wissen wir auch, was es um den Menschen ist, was wir sind und wozu wir sind.
Predigt in der Osternacht, 22. März 2008



Öffnen wir uns dem auferstandenen Christus
Liebe Brüder und Schwestern, lassen wir uns vom strahlenden Licht dieses Festtages erleuchten; öffnen wir uns in aufrichtigem Vertrauen dem auferstandenen Christus, damit die erneuernde Kraft des Ostergeheimnisses sich auch in einem jeden von uns, in unseren Familien, in unsern Städten und in unseren Nationen zeigt. In allen Teilen der Welt möge sie sichtbar werden.
Botschaft vor dem Segen "Urbi et Orbi", 23. März 2008



Leben wir als "Auferstandene"
Liebe Brüder und Schwestern, lassen wir es zu, dass sich das österliche Halleluja zutiefst auch in uns einprägt, so dass es nicht nur ein Wort bei bestimmten äusseren Anlässen ist, sondern Ausdruck unseres Lebens, des Lebens von Menschen, die alle einladen den Herrn zu loben, und die dies tun durch ihr verhalten als " Auferstandene". "Bitte den Herrn für uns", so sagen wir zu Maria, damit er, der durch die Auferstehung seines Sohnes der ganzen Welt die Freude wiedergeschenkt hat, es uns gewähre, eine ähnliche Freude jetzt und in Ewigkeit zu geniessen, in diesem unserm Leben und im ewigen Leben.
Regina Caeli am Ostermontag, 24. März 2008